Sportzentrum Eton Manor in London
Sportplätze mit Fallschutzbelägen in Royalblau und Cyan
Für die Olympischen Sommerspiele 2012 ließen die Veranstalter in London diverse Sportbauten errichten. Neben dem Schwimmstadion von Zaha Hadid, der Basketballarena von Sinclair Knight Merz & Wilkison Eyre und dem Velodrom von Hopkins Architects entstand dabei auch das Sportzentrum Eton Manor, dessen Planung das Architekturbüro Stanton Williams übernahm.
Gallerie
Bestehend aus einem 5.600 m² großen Hauptgebäude, mehreren temporären Schwimmhallen (8.630 m²) und 13 Sportplätzen ist es als Trainingszentrum für die Olympischen Spiele vorgesehen. Während der im Anschluss stattfindenen Sommer-Paralympics dient das Zentrum als Austragungsort der Wettkämpfe im Rollstuhltennis. Nach den Wettkämpfen werden einige Plätze zurückgebaut und an ihrer Stelle andere Nutzungen wie z.B. Fußballplätze eingefügt und von Sportvereinen öffentlicht genutzt
Das Sportzentrum befindet sich im nördlichen Teil des Olympiaparks, in unmittelbarer Nähe zum Nordwest-Eingang. Auf dem 146.590 m² großen Gelände stand ursprünglich eine kommunale Sportstätte, aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Hauptgebäude des Zentrums ist ein kompakter Holzbaukörper, dem ein niedrigerer Eingangs- und Erschließungsriegel aus Stahl, Glas und Beton vorgelagert ist. Im Erdgeschoss befinden sich ein Eishockeystadion und eine Tennishalle. Im Obergeschoss sind die Zuschauertoiletten, eine Bar, eine große öffentliche Terrasse und eine Zuschauergalerie mit Blick in die Tennishalle untergebracht. Die Umkleidekabinen für die Sportler befinden sich im Untergeschoss.
Die auf dem Außengelände angelegten Sportplätze sind in den Farben Royalblau und Cyan gehalten, wobei die hellere Farbe die dunkleren Flächen der Spielfelder rahmt. Der größte Platz im Westen des Geländes verfügt über Tribünen für insgesamt 5.000 Zuschauer, zwei weitere können 3.000 bzw. 1.000 Zuschauer aufnehmen, die restlichen Plätze dienen Trainingszwecken.
Boden
Die blauen Spielfelder bestehen aus einem fünfschichtigen
Fallschutzbelag, der Schritt für Schritt auf das 200 mm dicke
Fundament aufgebracht wurde. Das Fundament ist als teergebundener
Makadam ausgeführt. Dabei handelt es sich ursprünglich um einen
Straßenbelag, der aus drei Lagen Schotter in unterschiedlicher
Körnung aufgebaut ist. Diese wurden auf einer gewölbten Grundfläche
mit einem seitlichen Drainagesystem aufgebracht, mit einer Walze
verdichtet und mit einer bituminösen Schicht gebunden.
Eine 15 mm dicke Acrylschicht mit einem Zuschlag aus Quarzsand
gleicht die Unregelmäßigkeiten des Makadams aus, dann folgen eine
20 mm und eine 10 mm dicke Schicht als Stoßdämpfer. Beide sind aus
einem Acryl-Latex-Konzentrat, das mit Farbpigmenten in zwei
verschiedenen Blautönen, Mineralfasern und dann vor Ort mit
Quarzsand gemischt wurde. Aus diesen Bestandteilen setzen sich auch
die nächsten beiden 5 mm dicken Schichten zusammen, allerdings ohne
Sand. Abschließend wurden die weißen Spielfeldlinien mit einer
Acryl-Latex-Farbe auf die Sportplätze gemalt. Der Boden ist
schwingend, Wetter resistent und widerstandsfähig gegen
Zersetzungen und Verfärbungen durch UV-Strahlung.
-eh
Bautafel
Architekt: Stanton Williams, London/GB
Projektbeteiligte: Arup, London (Tragwerksplanung, Fassaden, Sicherheit); LDA Hargreaves, London (Landschaftsarchitekt); Atkins, London (Bauingenieur); CLM, Gillingham/GB (Generalunternehmer); Spadeoak Duracourt, Wooburn Green/UK (Fallschutzböden)
Bauherr: Olympic Delivery Authority (ODA), London
Fertigstellung: 2012
Standort: Olympiapark, London
Bildnachweis: Stanton Williams und ODA, beide London
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