Mensa Stadtteilschule Am Heidberg in Hamburg
Zickzackdach und viel Licht
Näher an Schleswig-Holstein als an der Alster liegt die
Hamburger Stadtteilschule Am Heidberg, nämlich im Bezirk
Langenhorn am nördlichen Rand der Hansestadt. Die Ganztagsschule
mit zwei Standorten hat viele Schülerinnen und Schüler der 5. bis
13. Klasse: Allein die Jahrgänge bis einschließlich der 10. Klasse
umfassen am Standort Heidberg ca. 760 Kinder und Jugendliche. Zudem
arbeiten rund 100 Lehrkräfte an der Schule. Um genug Platz für die
tägliche Verpflegung zu haben, ist die Schule um eine Mensa und
zusätzliche Fachklassenräume erweitert worden – bei laufendem
Schulbetrieb. Entworfen wurde der Neubau vom Büro BKS
Architekten mit Henning Scheid.
Gallerie
Zwei Gebäudeteile
Das Gelände wird von Feuerwehrzufahrt, Klassenhäusern im Westen und Norden, von Baumbestand im Süden und der Fritz-Schumacher-Allee im Osten begrenzt. Das bestehende Hauptgebäude unterteilt das Schulgrundstück in einen westlichen (Grundschule) und einen östlichen (Oberschule) Hofbereich. Die Mensa befindet sich im Südosten des Grundstücks und verläuft parallel zur Straße. Der neue, in Massivbauweise errichtete Baukörper besteht aus zwei Gebäudeteilen: einem für Mensa und Fachklassen sowie einem Verbindungsbau, der an den Bestand im Westen anschließt. Der zweite Baukörper ist ein schmaler zweigeschossiger Flachbau aus Stahl und Glas mit Treppenhaus, durch den das Bestandsgebäude erschlossen wird.
Unterm Zickzackdach
Das größere Volumen, die Mensa, kommt als schlanker Riegel in Nord-Süd-Ausrichtung mit zwei Geschossen und einem Dach in unregelmäßiger Zickzackform daher. Der Mensaneubau umfasst im Inneren zwei räumlich getrennte Speisebereiche – einen für Klassen der Grundschule und einen für die weiterführenden Stufen. Die Räumlichkeiten für die Grundschule orientieren sich zum südlichen Garten hin, die zweigeschossige Mensa der Stadtteilschule öffnet sich zum Schulhof im Nordosten. Alle sind geeint unter dem in unterschiedlichen Neigungswinkeln gefalteten Dach. Dieses ist an der umgebenden Siedlungsarchitektur mit giebelständiger Charakteristik und an der Dachneigung bzw. Traufhöhe des benachbarten Klassenhauses orientiert. Während die tragenden und aussteifende Wände aus Stahlbeton und Mauerwerk bestehen, ist die Dachkonstruktion eine Holzkonstruktion.
Küche zwischen zwei Speisesälen
Die Mensa für die Oberstufe öffnet sich als zweigeschossiger Raum mit Galerie und großer Glasfassade direkt zum Schulhof. Im Erdgeschoss befindet sich die Essensausgabe sowie ein kleiner Teil der Sitzplätze. Eine mittig im Raum angeordnete Treppe führt zu den übrigen Sitzplätzen im Obergeschoss. Zentral im Erdgeschoss ist die Küche untergebracht, die auch für die andere Mensa für die jüngeren Schülerinnen und Schüler zuständig ist. Die Mensa für die Grundschule befindet sich im Erdgeschoss des südlichen Gebäudeteils und stellt durch bodentiefe Fenster Sichtbezüge zum Garten her. Im Obergeschoss liegen hier zusätzliche Fachklassenräume. Der mit einem kleinen auskragenden Dach als Wetterschutz versehene Eingang ist mittig im Baukörper angeordnet und führt in einen Flur, über den die verschiedenen Bereiche erschlossen werden.
Gallerie
Die Räume und Möblierungen im Innenraum sind in Weißtönen gehalten, die Decken sind als unterzugfreie Stahlbetonflachdecken ausgeführt. Einen Blickfang bilden rot gestrichene Wände an der zur Galerie führenden Treppe. Im Kontrast zum hellen Inneren erhielt die Fassade aus mineralischen WDVS mit Strukturputz einen dunkelgrauen Anstrich.
Öffnungen und Beschläge
In der dunkelgrauen Putzfassade glänzen die großflächigen Fenster mit Rahmen aus eloxiertem Aluminium. Die Fenster mit verschiedenen Formaten verfügen über eine farbneutrale Sonnenschutzverglasung. Während die Fensterrahmen im Erdgeschoss bündig montiert sind, sind die Öffnungen im Obergeschoss leicht in der Fassade zurückgesetzt. Unterschiedliche Formate kommen funktionsbezogen zum Einsatz: seien es quadratische Öffnungen, stehende Fenster und ein Fensterband. Beide Speisesäle sind mit besonders großen Öffnungen ausgestattet. Die nordwestliche Gebäudeecke vor dem Saal der Oberstufenmensa verfügt sogar über eine Pfosten-Riegel-Fassade mit einer Doppeltür aus ebenfalls eloxiertem Aluminium. Die zweiflügelige Tür des Eingangs ist flankiert von zwei großen Fenstern und mit Türschließern ausgestattet. Bodentiefe Fenster in den Obergeschossen, die sich mit Edelstahlgriffen manuell öffnen lassen, bieten Aussicht, Einsicht und viel natürliche Beleuchtung. Gleichsam einem Sheddach sind zudem in den Dachflächen Fenster eingebracht, die die Räume im Obergeschoss zusätzlich erhellen.
Bautafel
Architektur: BKS Architekten, Lübbecke/Hamburg/Bielefeld mit Henning Scheid
Projektbeteiligte: Php Planungsbüro Hilker & Partner, (Bauleitung); Hendrik Huttard Landschaftsarchitekt, (Garten- und Landschaftsarchitekten), M + P Gruppe, (TGA); WTM Engineers, (Statik/Brandschutz/Bauphysik); Schüco, Bielefeld (Fensterrahmen, Fenster- und Türgriffe); Semco, Westerstede (Verglasung)
Bauherr/in: SBH Schulbau Hamburg
Fertigstellung: 2020
Standort: Fritz-Schumacher-Allee 125, 22417 Hamburg
Bildnachweis: Ralf Buscher
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