Oberstufenzentrum Lise Meitner in Berlin
Robuster Schulbau mit spektakulären Räumlichkeiten
An der Lise-Meitner-Schule, einem Oberstufenzentrum im Süden Berlins, werden 1.100 Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Chemie, Physik und Biologie aus- und weitergebildet. 40 Jahre nach seiner Gründung konnte das Institut einen Neubau beziehen, der nach Plänen des Büros Numrich Albrecht Klumpp im Neuköllner Ortsteil Gropiusstadt entstanden ist und den besonderen Anforderungen der naturwissenschaftlich orientierten Lehre gerecht werden kann.
Gallerie
Klassisch selbstbewusst
Zwischen Großsiedlung und Einfamilienhausagglomeration gelegen,
behauptet sich das fünfgeschossige Schulgebäude als gleichermaßen
massiges wie schlichtes Volumen, das sich über quadratischem
Grundriss erhebt. Die Fassade aber, die nicht minder streng
anmutet, gibt bei aller Nüchternheit Aufschluss über die innere
Gliederung des Neubaus: So liegt die Verwaltung in der
Erdgeschosszone hinter dicht gestaffelten Metalllisenen, während
sich der Achsabstand vor den Unterrichtsräumen der ersten und
zweiten Etage verdoppelt; im Bereich der Laborgeschosse hingegen,
die den oberen Abschluss bilden, rücken die Vertikalen wieder
zusammen.
Ein architektonischer Spaziergang
Wer das Gebäude betritt, gewahrt, dass sich zwischen den vier
Flügeln nicht ein offener Hof auftut, sondern ein terrassierter
Innenraum. Als Treppenlandschaft steigt das überdachte Atrium, das
als Aula und als Pausenbereich dient, zur ersten Etage an, wo eine
nicht minder spektakuläre Erschließungsstruktur ihren Ausgang nimmt
und spiralförmig bis unter das Dach führt. Lernende und Lehrende
schreiten über breite zweigeschossige Korridore, die – nicht anders
als die Treppen- und Rampenanlagen, die sich durch die Bauten Le
Corbusiers winden – von den Architekturschaffenden als ‚promenade
architecturale' bezeichnet werden. Die Wandelgänge, die zugleich
als Lernbereiche dienen, nehmen jeweils eine der hofseitigen
Flanken ein, um dann auf dem darüberliegenden Geschoss entlang der
nächsten Innenfassade fortgeführt zu werden. Durch die Loggien, die
den stirnseitigen Abschluss bilden, ist der Verlauf der inneren
Straßen auch der Fassade abzulesen.
Roughe Materialien, widerstandsfähige Beschläge
Der Reiz des Neubaus beruht auf der Behandlung des Raumes und der
klaren architektonischen Form. Bei der Wahl der
Oberflächenmaterialien wurde – einem üblicherweise gut besuchtem
Schulgebäude durchaus angemessen – auf Langlebigkeit und solide
Beschaffenheit geachtet. Dezent nehmen sich die weißen Wände und
Akustikdecken sowie die abgependelten LED-Röhrenleuchten und Spots
aus; farbige Akzente werden mit der pastellfarbenen Möblierung
gesetzt. Allein der Bodenbelag aus Linoleum hat kräftige Farben und
so leuchtet die promenade architecturale in sattem Gelb.
Im Sinne der Langlebigkeit wurden für die Drücker und
Knäufe robuste Edelstahlbeschläge gewählt, die einem tagtäglichen
und dabei vielleicht nicht in immer pfleglichen Umgang
standzuhalten vermögen. So sieht die DIN EN 1906 –
Türdrücker und Türknäufe für Schulen die Anwendungskategorie 4
vor, die einen langjährigen Einsatz auch bei gelegentlicher
Gewaltanwendung sicherstellen soll. -ar
Bautafel
Architektur: Numrich Albrecht Klumpp, Berlin
Projektbeteiligte: Mathes Beratende Ingenieure, Chemnitz/Dresden/Leipzig (Tragwerksplanung); KMG Ingenieurgesellschaft, Köln/Berlin (Haustechnik); STraumA, Berlin (Freiraumplanung); Fritz Balthaus, Berlin/Adligenswil, Kunst am Bau: "Bricolage 2018", 5 Installationen); Hafi, Elchingen (Türdrücker)
Bauherr/in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin
Fertigstellung: 2019
Standort: Lipschitzalle 25, 12351 Berlin
Bildnachweis: Marcus Ebener, Berlin, www.marcus-ebener.de
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