Biodiversität, Artenvielfalt und Gebäudegrün

Biodiversität und Artenvielfalt sind allgegenwärtige und umfassende Termini, die auch im Kontext der Gebäudebegrünung in städtischen Gebieten eine signifikante Bedeutung haben.

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Gemäß der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen bezieht sich Biodiversität auf die umfassende Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, in Süßwassergebieten, in den Ozeanen und in der Atmosphäre. Sie umfasst die taxonomische Diversität (Vielfalt der Arten), genetische Diversität (Variabilität innerhalb der Arten), ökologische und funktionale Diversität (Vielfalt der Lebensräume und Ökosystemfunktionen) sowie kulturelle Vielfalt (Verhaltensweisen von Tieren). Die Artenvielfalt ist streng genommen lediglich ein Teilaspekt der Biodiversität und dient als Maß für die Anzahl der vorhandenen Arten.

Das sechste Massenaussterben

Fast überall auf der Erde geht die Biodiversität zurück. Diese Abnahme betrifft nicht nur die Vielfalt der Arten, sondern auch die Häufigkeit von Organismen. Beispielsweise ist die Menge an Fluginsekten in Deutschland seit 1989 um mindestens 75 Prozent zurückgegangen. Angesichts dieser Entwicklungen sind Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zunehmend besorgt und vertreten die Auffassung, dass wir uns derzeit in einem sechsten anthropogenen Massenaussterben befinden.

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Die Artenvielfalt auf der Erde unterliegt natürlichen Schwankungen, und nicht bei jedem Aussterbeereignis spricht man von einem Massenaussterben. Aber in den vergangenen 500 Millionen Jahren gab es Ereignisse, bei denen innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit bis zu 90 Prozent der lebenden Arten ausgelöscht wurden. In den meisten Fällen waren diese sogenannten Massenaussterben mit intensivem Vulkanismus assoziiert, während bei einem Ereignis, dem Aussterben der Dinosaurier, ein Meteoriteneinschlag im Golf von Mexiko zusätzlich eine Rolle spielte.

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen belegt, dass artenreiche Ökosysteme stabiler sind als artenarme und besser in der Lage sind, Störungen auszugleichen. Das liegt daran, dass verschiedene Arten unterschiedliche ökologische Nischen besetzen und somit das Funktionieren des gesamten Ökosystems gewährleisten. Der drastische Verlust an Artenvielfalt, insbesondere in der Vogel- und Insektenwelt, führt zu einer Destabilisierung der Ökosysteme und stellt letztendlich auch eine Bedrohung für das menschliche Überleben dar.

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Begrünung an Gebäuden

Im Rahmen der UN-Biodiversitätskonvention wurden in vielen Ländern politische Strategien entwickelt und umgesetzt, um die Biodiversität zu schützen. Dabei wird zunehmend erkannt, dass auch städtische Gebiete potenzielle Lebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen können. In diesem Zusammenhang spielt die Gebäudebegrünung eine entscheidende Rolle. Zum einem bietet sie selbst Lebensraum, zum anderen dienen Begrünungen auch zur Biotopvernetzung. Bei Dachbegrünung kann durch eine höhere Substratauflage auch eine größere Vielfalt der Pflanzenarten und in der Folge der Tierarten erzielt werden. Darüber hinaus können Fassaden durch gezielte Oberflächenmodellierung, beispielsweise durch die Anbringung verschiedener Kletterpflanzen, als Schutz, Nistplatz und Nahrungsquelle dienen. Insbesondere wandgebundene Fassadenbegrünungen weisen ein breites Spektrum von Hunderten von Stauden- und Gräserarten auf und tragen somit zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

Fachwissen zum Thema

Neben den Schloss-, Volksparks, wissenschaftlich-botanischen und privaten Gärten sind in den letzten Jahren neue Formen entstanden, wie z. B. urban farming, urban gardening, guerilla gardening, Agritecture (im Bild: Vertikaler Garten von Patrick Blanc, Rue d'Aboukir, Paris).

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