Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht
Vogelschutz im Siedlungsgebiet
Glas ist aus der Architektur nicht mehr wegzudenken. Großflächige Verglasungen bringen viel Tageslicht ins Innere und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch Glas hat auch seine Schattenseiten: Jährlich verunglücken alleine in Deutschland rund 115 Millionen Vögel bei Kollisionen mit Glasscheiben. Das sind über 5 % aller Vogelindividuen, die in Deutschland im Jahresverlauf vorkommen.
Gallerie
Tod aufgrund von Scheiben ist heute eines der größten Vogelschutzprobleme in bebauten Gebieten. Mit der steten Ausdehnung von Siedlungsgebieten und steigender Beliebtheit von Glas an Gebäuden wird das Problem immer akuter. Dabei ließen sich Glasopfer mit einfachen Maßnahmen verhindern. Die neu überarbeitete, kostenlose Broschüre Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gibt hierzu hilfreiche Hinweise.
Problematisch sind in erster Linie Situationen, in denen Durchsicht besteht oder das Glas spiegelt. Wann immer möglich, sollten derartige Glasflächen vermieden werden. Dazu gehören beispielsweise freistehende transparente Scheiben, Eckverglasungen und hochgradig spiegelnde Glas- oder Metallelemente. Durch die Wahl von transluzentem, mattem oder strukturiertem Glas können solche Situationen vogelsicher gestaltet werden. Auch vorgebaute Strukturen wie feststehende Sonnenschutzvorrichtungen wirken als Kollisionsschutz.
Unvermeidbare Glasflächen sollten mit geprüften Markierungen
versehen werden, beispielsweise mit einem Punktraster oder
metallischen Streifen. Die bekannten Greifvogelsilhouetten dagegen
bieten keinen ausreichenden Schutz. Sie werden von Vögeln
bestenfalls als punktuelles Hindernis wahrgenommen. Oft prallen sie
dicht daneben gegen die Scheibe. Nicht nur bei Tageslicht bedeutet
Glas wegen dessen Durchsicht und der Spiegelungen eine große Gefahr
für Vögel. Angelockt durch die ausufernde Beleuchtung kollidieren
zahllose Zugvögel in der Nacht mit Scheiben und
Lichtquellen.
Die Broschüre geht auf alle diese Punkte sachlich und informativ ein. Sie erklärt, worauf Architekt*innen, Planende, Bauherr*innen und auch die Glasindustrie achten müssen, um Lösungen für neue und bestehende Gebäude zu finden. Darüber hinaus beinhaltet die Broschüre zahlreiche Beispiele und Anwendungsfälle sowie Adressen für fachliche Beratungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie ist kostenlos downloadbar (siehe Surftipps).
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