Glasarchitektur

Aus- und Einblick zu schaffen, innen und außen zu verbinden und Räume mithilfe von natürlichem Licht nutzbar zu machen – diese Ziele gelten fast für jeden Entwurf als architektonische Prämissen. Gebäude mit allseitiger oder überwiegender Verglasung sind allerdings bauphysikalisch und bezogen auf den Energieverbrauch problematisch: Ein hoher Jahresheizwärmebedarf wäre die Folge und die unbestrahlten Umfassungsflächen hätten – im Hinblick auf die Behaglichkeit - eine niedrige innere Oberflächentemperatur.

Gallerie

Verglasungen in der Gebäudehülle beinhalten zwei gegenläufige Effekte hinsichtlich der energetischen Betrachtung:

  • Verglasungen sind einerseits die energetischen Schwachstellen eines Gebäudes, weil sie den höchsten Wärmeverlust aufgrund eines vergleichsweise ungünstigen U-Wertes von 2,6 W/m²K bei Isolierglasscheiben, 0,8 - 1,5 W/m²K bei Wärmeschutzverglasung bzw. 0,4 - 0,7 W/m²K bei Dreifach-Wärmeschutzverglasung aufweisen. Gut gedämmte Wand- und Dachflächen haben dem gegenüber gestellt einen U-Wert von 0,1 - 0,3 W/m²K.

  • Andererseits sind Verglasungen jedoch auch Sonnenkollektoren, ohne die ein Gebäude kaum solare Gewinne verzeichnen kann. Gebäude ohne Glasflächen müssten bis in den Sommer hinein beheizt werden. Zusätzlich würde der Energieverbrauch aufgrund des Mehrbedarfs an Kunstlicht steigen.
Aus den genannten Punkten ergibt sich die Frage, in welchem Umfang Glasflächen der Energiebilanz eines Gebäudes zuträglich sind bzw. benötigt werden.

Fachwissen zum Thema

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Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

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Außenbauteile

Außenbauteile tragen im Wesentlichen durch ihre Transmissionswärmeverluste zu einem höheren Energieverbrauch von Gebäuden bei und sind damit Bestandteil einer energieeffizienten bzw. nicht energieeffizienten Bauweise.

Südlich ausgerichtete Fensterflächen

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Je nach Art der Verglasung und in Abhängigkeit der energetisch relevanten Faktoren ergeben sich prozentuale Idealwerte des Verhältnisses von Fenster- zu Wandflächen in der Außenhülle. 

Unser Helligkeitseindruck hängt von der Beleuchtungsstärke und den Reflexionen der angestrahlten Gegenstände ab.

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In der nördlichen Hemisphäre erzielen Südfassaden im Winter die höchsten solaren Wärmegewinne, im Sommer lassen sie sich am leichtesten gegen Überhitzung schützen (im Bild: VM Häuser in Orestad/Kopenhagen, 2005; Architektur: BIG + JSD = PLOT, Kopenhagen).

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Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

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Außenbauteile

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

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Bauteilaktivierung

Mithilfe der Speicherwirkung von Beton lassen sich regenerative Energiequellen gut nutzen, auch wenn sie – im Vergleich zum anfallenden Bedarf – im Tagesverlauf antizyklisch zur Verfügung stehen sollten.

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Zu Wärmeverlusten kommt es beispielsweise durch Transmissionsverluste der Außenbauteile, Wärmebrücken und Fenster.

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Das Woodie ist ein modulares Wohnhaus für Studierende in Hamburg, Architektur: Sauerbruch Hutton

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Im zeitgenössischen Strohballenbau wird auch mit vorgefertigten Modulen gearbeitet.

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Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

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Wandaufbauten vergleichen

Das Berechnungs-Tool von Wienerberger ermöglicht den schnellen Vergleich verschiedener Wandaufbauten im Hinblick auf ihre CO2-Emissionen.

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