Fensterflächenanteil

Der Fensterflächenanteil einer Fassade beschreibt den prozentualen Anteil transparenter Fassadenflächen an der Gesamtfassadenfläche. Nach dem Gebäudeenergiegesetzt (GEG) beinhaltet der Fensterflächenanteil sowohl die Verglasung als auch den Fensterrahmen. Je nach Jahreszeit und örtlichen klimatischen Bedingungen kann ein hoher Fensterflächenanteil zur begrüßenswerten passiven Solarenergienutzung verwendet werden oder zu unerwünschter Überhitzung der Innenräume führen.

Gallerie

Für die passive Solarenergienutzung sollte die Verglasung über einen hohen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) verfügen. Eine genaue Aussage darüber, welche Wärmegewinne das Gebäude nutzen kann, ergibt eine Simulationsrechnung mit umfangreicher Berücksichtigung der energetisch relevanten Faktoren. Überschlägig gelten folgende Aussagen für den Anteil der Fensterfläche an der südlichen Wandfläche:

  • Bei Fenstern mit Isolierglasscheiben (U = 2,6 W/m2K) und einem U-Wert der Wand um 0,7 W/m2K ist ein Fensterflächenanteil um 30% sinnvoll. Eine Wärmeschutzverglasung (U = 1,5 W/m2K) bis 100% stellt bei gleich gedämmter Wand die günstigere Ausführung dar. Um Kosten und Energie zu sparen, ist es sinnvoller, die Außenwanddämmung zu verbessern.

  • Bei einem guten Dämmwert der Wand (U-Wert von 0,2 - 0,3 W/m2K) und Isolierglasfenstern (U = 2,6 W/m2K) steigt der Heizwärmebedarf bei zunehmendem Fensterflächenanteil deutlich an. Die vollständige Verglasung der Fläche führt zu einer Steigerung des Heizwärmebedarfs bezogen auf das Bauteil um fast 100%, bezogen auf das Gesamtgebäude um ca. 15%.

  • Daraus ergibt sich die Forderung nach Wärmeschutzverglasung (Zweischeibenverglasung) mit U-Werten von 0,8 - 1,3 W/m2K. Bei dieser Verglasungsart werden bei einem Einfamilienhaus bis zu einem Fensterflächenanteil von 40% Einsparungen bewirkt, während der Energieverbrauch in etwa konstant bleibt. Bei Mehrfamilienhäuser oder Reihenhäusern sind auch oberhalb der 40% Einspareffekte zu verzeichnen.

Wenn der Fensterflächenanteil ca. 30% einer Fassadenfläche überschreitet, so ist nach GEG ein vereinfachtes Nachweisverfahren anzuwenden, dass sich die Räume nicht überhitzen. Hier sind bestimmte Anforderungen an die Sonneneintragskennwerte oder an die Kühlleistung einzuhalten, um einen energiesparenden sommerlichen Wärmeschutz sicherzustellen.

Fachwissen zum Thema

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

Konstruktionen/​Elemente

Außenbauteile

Außenbauteile tragen im Wesentlichen durch ihre Transmissionswärmeverluste zu einem höheren Energieverbrauch von Gebäuden bei und sind damit Bestandteil einer energieeffizienten bzw. nicht energieeffizienten Bauweise.

Transmissionswärmeverluste durch Fenster

Transmissionswärmeverluste durch Fenster

Konstruktionen/​Elemente

Glasarchitektur

Gebäude mit allseitiger oder überwiegender Verglasung machen natürliches Licht nutzbar sind jedoch bezogen auf den Energieverbrauch problematisch.

Dämmmatte aus Hanf

Dämmmatte aus Hanf

Baustoffe/​-teile

Wärmedämmstoffe

Welche Arten von Dämmstoffen gibt es, welche ökologischen und gesundheitlichen Aspekte gilt es zu berücksichtigen?

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de
Zum Seitenanfang

Außenbauteile

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

Außenbauteile tragen im Wesentlichen durch ihre Transmissionswärmeverluste zu einem höheren Energieverbrauch von Gebäuden bei und sind damit Bestandteil einer energieeffizienten bzw. nicht energieeffizienten Bauweise.

Bauteilaktivierung

Mithilfe der Speicherwirkung von Beton lassen sich regenerative Energiequellen gut nutzen, auch wenn sie – im Vergleich zum anfallenden Bedarf – im Tagesverlauf antizyklisch zur Verfügung stehen sollten.

Mithilfe der Speicherwirkung von Beton lassen sich regenerative Energiequellen gut nutzen, auch wenn sie – im Vergleich zum anfallenden Bedarf – im Tagesverlauf antizyklisch zur Verfügung stehen sollten.

Als thermische Bauteilaktivierung oder auch Betonkerntemperierung (BKT) werden Heiz- oder Kühlsysteme bezeichnet, bei denen wasserführende Rohrleitungen durch Wände, Decken oder Böden führen und die Speichermassen dieser Bauteile zur Temperaturregulierung nutzen.

Bauteilanschlüsse – Konstruktive Wärmebrücken

Anschluss Außenwand/Dach ohne Dämmung

Anschluss Außenwand/Dach ohne Dämmung

Um Energieverluste zu minimieren sind Wärmebrücken zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Stellen der Gebäudehülle, die einen...

Energieverluste

Zu Wärmeverlusten kommt es beispielsweise durch Transmissionsverluste der Außenbauteile, Wärmebrücken und Fenster.

Zu Wärmeverlusten kommt es beispielsweise durch Transmissionsverluste der Außenbauteile, Wärmebrücken und Fenster.

Ein wesentlicher Aspekt des nachhaltigen Bauens besteht darin, energieeffizient zu planen. Natürliche Energiegewinne sollten so...

Fensterflächenanteil

Südlich ausgerichtete Fensterflächen

Südlich ausgerichtete Fensterflächen

Je nach Art der Verglasung und in Abhängigkeit der energetisch relevanten Faktoren ergeben sich prozentuale Idealwerte des Verhältnisses von Fenster- zu Wandflächen in der Außenhülle. 

Glasarchitektur

Transmissionswärmeverluste durch Fenster

Transmissionswärmeverluste durch Fenster

Gebäude mit allseitiger oder überwiegender Verglasung machen natürliches Licht nutzbar sind jedoch bezogen auf den Energieverbrauch problematisch.

Modulbauweise

Das Woodie ist ein modulares Wohnhaus für Studierende in Hamburg, Architektur: Sauerbruch Hutton

Das Woodie ist ein modulares Wohnhaus für Studierende in Hamburg, Architektur: Sauerbruch Hutton

Bei der Modulbauweise werden vollständig montierte Raumeinheiten zu einem Gebäude zusammengesetzt.

Strohballenbau

Im zeitgenössischen Strohballenbau wird auch mit vorgefertigten Modulen gearbeitet.

Im zeitgenössischen Strohballenbau wird auch mit vorgefertigten Modulen gearbeitet.

Rechteckig gepresste Strohballen sind ein kostengünstiges, jährlich nachwachsendes Baumaterial mit sehr guten wärmedammenden Eigenschaften.

Wärmeverhalten von Gebäuden

Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

Bauart und Konstruktion beeinflussen das sommerliche Wärmeverhalten: In welchem Maße sind solare Energiegewinne erwünscht? Wie wirken sich Dämm- und Wärmespeicherfähigkeit von Bauteilen aus?

Wienerberger und CREATON

Zwei Firmen, ein Ziel: Emissionen senken und Ressourcen schonen. Zusammen so viel mehr Stabilität und Nachhaltigkeit!

Partner-Anzeige