Außenbauteile
Für die Ökobilanz eines Gebäudes ist die Materialwahl entscheidend, aber auch der Transmissionsgrad der gesamten Konstruktion. Außenbauteile tragen im Wesentlichen durch ihre Transmissionswärmeverluste zu einem höheren Energieverbrauch von Gebäuden bei und sind damit Bestandteil einer energieeffizienten beziehungsweise nicht energieeffizienten Bauweise. Für die Transmission (Wärmeleitung) sind diejenigen Bauteile relevant, die das beheizte Gebäudevolumen vom Außenraum, von unbeheizten Gebäudeteilen oder vom Erdreich trennen, die sogenannte Hüllfläche A. Sie umfasst sowohl die verglasten als auch die massiven Bereiche einer Fassade.
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Das Dämmvermögen von Außenbauteilen wird durch ihren U-Wert beschrieben. Der U-Wert bezeichnet den Wärmedurchgangswert durch ein Bauteil, das heißt die Wärmemenge, die durch die Fläche von 1 m² bei 1 Kelvin [K] Temperaturdifferenz zwischen beiden Seiten fließt. Der U-Wert eines Außenbauteils, multipliziert mit der Fläche des Bauteils und der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, ergibt den Wärmestrom nach außen.
Soll zum Beispiel ein passivhaustauglicher U-Wert von 0,13 W/m2K erzielt werden, können die Außenbauteile ihrer Wärmeleitfähigkeit entsprechend gewählt werden. Ein Normalbeton mit 2,1 W/(mK) würde eine Bauteildicke von 15,8 m benötigen, eine Porenbetonkonstruktion mit 0,11 W/(mK) jedoch „nur“ 83 cm. Kombinationen mit Dämmmaterialien bieten sich an und verringern durch ihre niedrige Wärmeleitfähigkeit die Bauteildicke erheblich.
Stroh als Dämmung weist eine Wärmeleitfähigkeit von 0,055 W/(mK) auf und benötigt 41 cm um den passivhaustauglichen U-Wert zu erlangen. Hochvakuumdämmstoffe, z.B. mit 0,002 W/(mK), können mit einer Dicke von 1,5 cm denselben U-Wert erreichen. Die konstruktive und bauphysikalische Ausformulierung der Außenwände wird also auch durch die richtige, das heißt passende Wahl der Materialien beeinflusst, unter Berücksichtigung des vorhandenen Raums. Weiterführende Information bietet die Rubrik Dämmstoffe auf Baunetz Wissen (siehe Surftipps).
Dementsprechend ist nicht nur auf ein ausgewogenes Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen zu achten, sondern auch auf den zu errechnenden Energieverlust, den eine Konstruktion ergeben wird. Der Vergleich von U-Werten und die nachfolgende Wahl der Konstruktion sind entscheidende Kriterien für die Erstellung von energieeffizienten Gebäuden und damit auch für eine nachhaltige Architektur.
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