Brandschutz mit Kalksandsteinen

Massive Mauerwerkswände brennen nicht und Kalksandsteinwände haben eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit. Insbesondere in Kombination mit massiven Decken erreichen diese Konstruktionen einen hohen baulichen Brandschutz. Für das Brandverhalten eines Gebäudes spielt neben der Wahl der Baustoffe der Tragkonstruktion auch die Nutzung und die Ausstattung der Räume eine Rolle (Brandlast).

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Kalksandsteine sind nach DIN 4102-4: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen - Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile der Baustoffklasse A1 zuzuordnen, ebenso Mörtel nach DIN EN 1996-1-2/NA: Nationaler Anhang - National festgelegte Parameter - Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten - Teil 1-2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall. Ein Brandverhalten mit der Klassifizierung F 90 A ist bereits mit einer massiven 11,5 cm starken Kalksandsteinwand zu erreichen. Bei der Ausführung und Planung sind zusätzlich einige wichtige Punkte, wie z. B. die Ausführung der Anschlussdetails und die Wahl der Dämm- und Dichtungsstoffe, zu beachten. Hierzu bieten die jeweiligen Hersteller detaillierte Informationen an.

Die Dämmstoffe müssen aus Mineralwolle bestehen und der Baustoffklasse A1 angehören. Ihr Schmelzpunkt muss über 1.000°C liegen, eine Rohdichte von mindesten 30 kg/m³ ist erforderlich. Die Dichtstoffe dienen der Sicherung der Dämmstofflage. Die Fugen (zwischen Wand und Decke) sind fest zu hinterfüllen bzw. auszustopfen. Die Breite der Dämmstofflage (siehe Abb.) richtet sich nach den Anforderungen an den Brandschutz: bei F30 = 50 mm, bei F60 = 60 mm und bei F90 = 100 mm). Zum Fugenverschließen sind spezielle Fugenschnüre (auch Dichtungsschnur genannt) erhältlich.

Ein beidseitig der Wand an der Decke angebrachter Stahlwinkel stellt ebenfalls eine Lagesicherung für die Dämmstofflage dar und dient zusätzlich der oberen Halterung der Wand. Auch der Feuerwiderstand von F90 ist mit dieser Konstruktion gegeben, selbst wenn die Stahlwinkel für sich gesehen die F90-Anforderung nicht erreichen würden.

Die Stoßfugen in KS-Wänden können auch bei der höheren Anforderungsklasse „Brandwand“ allgemein unvermörtelt bleiben, was eine rationelle Ausführung für diese brandschutztechnisch wichtigen Bauteile erlaubt. Beim Anschluss an Querwände ist es ausreichend, wenn die Anschlussfuge vollfugig mit Mörtel (nach Eurocode 6) verfüllt wird.

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