_Mauerwerk
Kalksandsteine
Gallerie
Kalksandsteine sind industriell gefertigte Mauersteine;
charakteristisch ist ihre helle, fast weiße Farbe, die aufgrund der
Rohstoffe Kalk und kieselsäurehaltige Zuschläge (Sand) entsteht.
Zuerst wird ein Gemisch im Verhältnis Kalk : Sand = 1 : 12
hergestellt und gegebenenfalls um weitere Zusatzstoffe ergänzt.
Durch die Zugabe von Wasser löscht der Branntkalk zu Kalkhydrat ab,
welches dann zu Steinrohlingen geformt und gepresst wird. Diese
härten bei Temperaturen von ca. 200°C unter
Wasserdampfsättigungsdruck aus (der Vorgang dauert je nach
Steinformat etwa vier bis acht Stunden). Auf diese Weise entstehen
massive, schwere Steine, die für tragendes und nicht tragendes
Mauerwerk von Außen- und Innenwänden geeignet sind.
Das Angebot der Kalksandsteindustrie umfasst traditionelle,
kleinformatige Vollsteine zur Handvermauerung, Nut- und
Feder-Systeme, großformatige Planelemente oder Bauplatten, die
aufgrund ihres hohen Gewichts mit Versetzgeräten verarbeitet
werden, und schließlich Vormauersteine bzw. Verblender. Zahlreiche
Formate
entsprechend der DIN 4172 Maßordnung
im Hochbau stehen zur Auswahl; sie werden in der Regel als ein
Vielfaches vom Dünnformat (DF: 52 x 115 x 240 mm) angegeben
(Ausnahme: NF = Normalformat).
Mit gängigen Rohdichteklassen (RDK)
zwischen 1,4 und 2,0 besitzen Kalksandsteine gute Eigenschaften
hinsichtlich Tragfähigkeit (übliche Steindruckfestigkeitsklassen
SFK:
12, 20), aber auch in Bezug auf Brand-, Schall- und
Wärmeschutzanforderungen. Kalksandsteine gehören gemäß DIN 4102
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen der Klasse A1 an
und sind nicht brennbar. Bereits in geringen Wandstärken
gewährleisten sie hohen Brandschutz: so erreichen z. B. 11,5 cm
dicke tragende Kalksandsteinwände die Feuerwiderstandsklasse F90-A.
Mit ihrer hohen Masse sorgen die Steine bei Innenwänden für guten
Schallschutz; um die erhöhten Schallschutzanforderungen
beispielsweise einer Haustrennwand zu erfüllen, wird Kalksandstein
zweischalig mit einer zwischenliegenden Mineralwolldämmung
ausgeführt. Für den sommerlichen Wärmeschutz stehen hohe
Speichermassen zur Verfügung; der winterliche Wärmeschutz wird
durch ergänzende Wärmedämmschichten erreicht. Die Wärmeleitfähigkeit
ergibt sich nach DIN 4108-4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung
in Gebäuden - Teil 4: Wärme- und feuchteschutztechnische
Bemessungswerte in Abhängigkeit von der Rohdichteklasse
(RDK).
Bezeichnungen, Steindruckfestigkeitsklassen, Rohdichteklassen,
Formate und Lochung von Kalksandsteinen regelt die DIN V 106 /
DIN EN 771-2 Kalksandsteine mit besonderen Eigenschaften
(siehe Abb. 6 und 7). Steine, die nach dieser Norm überwacht
und gekennzeichnet werden, sind – ohne Überprüfung durch den
Verwender – im Sinne der Landesbauordnungen in Deutschland
verwendbar.
Wichtige Steinarten und -bezeichnungen:
-
KS: KS-Vollsteine
- KS L: KS-Lochsteine
- KS P: KS-Plansteine (Lochanteil ≤ 15% der Lagerfläche)
- KS LP: KS-Plansteine (Lochanteil > 15% der Lagerfläche)
-
KS-R: KS-R-Blocksteine
- KS F: KS-Fasensteine
- KS Vm: KS-Vormauersteine
-
KS Vb: KS-Verblender
Fachwissen zum Thema
Objekte zum Thema
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de