Feuchteschutz - Dampfdiffusion
Unter Dampfdiffusion versteht man die Wanderung von
Wasserdampfmolekülen durch ein Bauteil. Unter der Wirkung des
Wasserdampf-Dichteunterschiedes zwischen Räumen diffundiert der
Wasserdampf aus einem Raum mit höherem Wasserdampfdruck durch ein
Medium (bspw. eine Außenwand) in einen Raum mit niedrigerem
Wasserdampfdruck (siehe Bild 1). Da der Innenraum in der Regel
wärmer ist als der Außenraum und warme Luft mehr Feuchtigkeit
aufnehmen kann als kalte, ist die absolute Wasserdampfmenge im
Innenraum meist höher – auch wenn die relative Luftfeuchte
niedriger ist. Beispiel: Zeigt das Thermometer im Wohnraum zwanzig
Grad und eine Luftfeuchtigkeit von fünfzig Prozent an, draußen
werden hingegen nur null Grad und eine relative Luftfeuchte von
achtzig Prozent gemessen, diffundiert die Feuchtigkeit trotzdem von
innen nach außen, da die absolute in der Luft enthaltene
Wassermenge im Wohnraum deutlich höher ist (siehe Bild 2).
Gallerie
Dieser Diffusion setzen Baustoffe einen unterschiedlichen
Widerstand entgegen, der insbesondere vom Porengefüge abhängt. Bei
geschlossenen Poren ist der Widerstand größer als bei offenen
Poren. Man unterscheidet dampfdichte Baustoffe wie z.B. Glas und
Stahl, dampfbremsende Baustoffe wie z.B. Bitumenpappe und
dampfdiffusionsoffene Baustoffe wie z.B. Ziegel, Porenbeton
oder Leichtbeton. Diffusionsoffene Baustoffe
gewährleisten einen guten Feuchtigkeitsausgleich. Je
diffusionsoffener Baustoffe sind, umso schneller kann Wasserdampf
durch sie hindurch dringen. Die Wasserdampfdiffusionswiderstände
der einzelnen Baustoffe sollten daher gut aufeinander abgestimmt
werden, um eine Anreicherung von Tauwasser in den kälteren, äußeren
Schichten zu vermeiden. Wände, Decken und Dächer sollten demgemäß
innen dampfdichter sein als außen.
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