Zimmermannsmäßige Verbindungen

Im traditionellen zimmermannsmäßigen Holzbau haben sich im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Verbindungen entwickelt, um Holzbauteile zu einem Tragwerk zu verbinden. Diese Verbindungen sind Kontaktverbindungen, bei denen die Kräfte hauptsächlich durch Druckkontakt übertragen werden. Tabelle 1 zeigt die Grundtypen historischer Holzverbindungen sowie einige Varianten.

Gallerie

Tabelle 1: Grundtypen historischer Holzverbindungen (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)

Im Laufe der Zeit wurden die meisten zimmermannsmäßigen Holzverbindungen bis auf wenige Ausnahmen durch Verbindungen mit mechanischen Verbindungsmitteln ersetzt.

Im Nationalen Anhang zum Eurocode 5 (EC 5-NA) sind der Versatz, die Zapfenverbindung und die Holznagelverbindung (Holzdübelverbindung) geregelt, die weiterhin im Ingenieurholzbau Anwendung finden. Diese reinen Holz-Holz-Verbindungen haben einige Vorteile gegenüber Verbindungen mit Metallteilen. Insbesondere im Hinblick auf die steigenden Brandschutzanforderungen im Holzbau und die erforderlichen Brandschutzabmessungen der Anschlüsse ist das Tragverhalten dieser stahlfreien Konstruktionen sehr günstig. Die Tragfähigkeit wird jedoch durch die Querschnittsabmessungen begrenzt. Zimmermannsmäßige Verbindungen können in der Regel keine Zugkräfte aufnehmen. Dies kann durch zusätzliche mechanische Verbindungen wie z.B. Lochbleche erreicht werden.

Bei der Instandsetzung historischer Konstruktionen werden weiterhin traditionelle zimmermannsmäßige Verbindungen eingesetzt.1)


1) Technik im Holzbau – Tragwerksplanung Grundlagen, Ausgabe 07/2019, S. 112 f.; Quelle: Holzbau Deutschland Institut

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