Verbindungen im Holzbau – Allgemein
Die Ausführung der Verbindungen zwischen den einzelnen Bauteilen ist bei Holzkonstruktionen von besonderer Bedeutung und hat entscheidenden Einfluss auf die Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit des gesamten Bauwerks. Eine leistungsfähige Verbindung zeichnet sich durch eine hohe Lastaufnahme bei geringer Verformung aus. Es wird zwischen starren und nachgiebigen Verbindungen unterschieden. Eine starre Verbindung kann näherungsweise nur durch Kleben erreicht werden. Alle anderen Verbindungsmittel haben die Eigenschaft, dass sich die verbundenen Bauteile bei der Kraftübertragung gegeneinander verschieben („nachgiebiger Verbund”). Je nach Typ, Anzahl und Anordnung ist ein unterschiedliches Last-Verformungsverhalten zu beobachten (➤ Abbildung 1). Die auftretenden Verformungen sind vom Tragwerksplaner zu berücksichtigen.
Abbildung 1: Last-Verformungskurve verschiedener
Verbindungsmittel (Quelle: Holzbau Deutschland
Institut)
Die Verbindungen im Holzbau sind in Abbildung 2 dargestellt.
Abbildung 2: Verbindungen im Holzbau (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)
Die konstruktive Ausführung der Verbindung kann Auswirkungen auf die zu verbindenden Bauteile haben. Werden die Kräfte z. B. einseitig eingeleitet, so treten Versatzmomente auf. Diese zusätzlichen Beanspruchungen sowie die Querschnittsschwächungen durch die Verbindungsmittel sind bei den Nachweisen der Tragfähigkeit der Bauteile zu berücksichtigen.
Bei der Wahl der Verbindungsmittel können neben statischen Anforderungen, Material- und Lohnkosten auch konstruktive und gestalterische Anforderungen (sichtbare oder verdeckte Ausführung, Brandschutzanforderungen) eine Rolle spielen.
Metallische Verbindungsmittel können mit ihrer unmittelbaren Umgebung korrodieren. Dabei sind sowohl die atmosphärischen Umgebungsbedingungen (nach DIN EN ISO 9223: Korrosion von Metallen und Legierungen – Korrosivität von Atmosphären – Klassifizierung, Bestimmung und Abschätzung) als auch holzspezifische Aspekte zu berücksichtigen. Korrosion ist ein natürlicher Vorgang, der nicht aufgehalten, sondern nur durch geeignete Schutzmaßnahmen verzögert werden kann.
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