Brandschutzglas ohne vertikale Rahmenprofile
Statisch wirksam bis zu Feuerwiderstandsklasse EI120
Im Brandfall sind wir Bedrohungen durch den Übertritt von heißen
Gasen, Rauch und Hitzestrahlung ausgesetzt. Das auch
Ganzglaslösungen Menschen, Sachwerte und das Gebäude selbst vor
diesen Gefahren schützen können, zeigt der Glashersteller Vetrotech
Saint-Gobain mit Contraflam Structure. Die bündige
Brandschutzverglasung kommt ganz ohne vertikale Rahmenprofile aus
und erreicht dabei die Feuerwiderstandsklasse EI120. Die Buchstaben EI
stehen für einen Raumabschluss mit Dämmung, 120 für die Zeitspanne
in Minuten, die das Glas im Brandfall standhält.
Gallerie
Eingebaut vom Boden bis zur Decke (einachsiger Lastabtrag), ist die Brandschutzverglasung nach außen hin nur mit Silikon verfugt. Sie an die statischen Anforderungen von Trenn- und Außenwänden angepasst und auf Linienlasten (Holmlast) sowie eine hohe Schlagfestigkeit (bis 1(C)1, d.h. es widersteht einem Aufprall aus einer Fallhöhe von 1.200 mm ohne Bruch) geprüft. Die Scheiben bestehen aus mindestens zwei Einscheibensicherheitsgläsern (ESG) mit einer Zwischenschicht aus transparentem, UV-beständigem Alkalisilikatgel. Im Brandfall schäumt das Zwischenschichtmaterial in einer endothermen Reaktion unter Bildung von Wasser auf, das Glaslaminat kühlt, wird durch Salzbildung opak und behindert damit den Durchgang der Wärmestrahlung. Die Lichttransmission der Glasaufbauten beträgt bei Glasdicken bis 30 mm > 80%.
Die Brandschutzverglasung ist in Höhen von bis zu 3.900 mm lieferbar und sowohl für die hoch-, wie die querformatige Anwendung nachgewiesen. Sie kann in Holz-, Stahl- und Aluminiumrahmen sowie in anderen Brandschutzkonstruktionen eingesetzt werden. Ganzglasecken (> 90°) können ebenfalls ohne Rahmenprofile ausgebildet werden. Für den Einbau der Verglasung sind besondere Einbauvorschriften zu beachten, um die Brandschutzeigenschaften zu gewährleisten.
Eingesetzt wurde Contraflam Structure unter anderem in einem
siebengeschossigen Bürogebäude im englischen Reading. In dem von
Aukett Swanke Architects geplanten, No. 1 Forbury Place genannten
Neubau wurden insgesamt 1.400 Quadratmeter der
Brandschutzverglasung mit den Feuerwiderstandseigenschaften EI30
ohne störende Vertikalprofile vollständig mit der stumpf gestoßenen
Brandschutzverglasung im Atrium verbaut. Sie wurde als
absturzsichernde Verglasung nachgewiesen und zusätzlich zur
Kaschierung des Doppelbodens im unteren Bereich mit einer
Siebbedruckung versehen.
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