Hinterlüftung der Eindeckung

Schutz gegen Feuchtigkeit und sommerliche Wärme

Sie ist die durchgehende Luftschicht bei Dach- und Wandkonstruktionen: die Hinterlüftung. Mit ihr kann der sommerliche Wärmeschutz verbessert werden. Vor allem ist sie aber eine Form des konstruktiven Schutzes von Bauteilen vor Feuchteschäden.

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Feuchtigkeit kann auf mehreren Wegen in die Dämmung und Konstruktion von Dächern gelangen: von außen, über undichte Stellen an der Eindeckung oder von innen, über die feuchtwarme Luft aus bewohnten Dachräumen. Kann die Feuchtigkeit nicht wieder entweichen, gefährdet sie die Funktionsfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Dachkonstruktion oder fördert ein hygienisch bedenkliches Raumklima, etwa durch Schimmelpilzwachstum. Solche Schäden lassen sich verhindern, wenn zwischen der Eindeckung und der darunterliegenden Konstruktion genug Platz ist, damit Luft zirkulieren und Feuchtigkeit abtransportiert werden kann.

Zum einen tropft Tauwasser, das sich an der Unterseite von Ziegeln und Betondachsteinen bilden kann, durch den Zwischenraum zur Traufe. Zum anderen wird feuchte Luft abtransportiert durch den sogenannten Kamineffekt: Staudruck wirkt auf die Zuluftöffnungen an den Traufen, während gleichzeitig Auftrieb und Sog durch die Abluftöffnungen am First entstehen. Auf diese Weise wird auch das durch Diffusion oder Konvektion von innen in die Dämmung eingetragene Wasser, wenn es wieder verdunstet, sicher in Richtung First, an die Außenluft befördert. Für die Luftdichtheit der Konstruktion dient eine verputzte oder auf andere Weise luftdicht gefertigte Innenverkleidung.

Bei Dächern, bei denen direkt unterhalb der Dachfläche bewohnte Bereiche angeordnet sind, sollte zusätzlich eine Unterspannung oder Unterdeckung angebracht werden. Während es früher ausreichte, die Unterspannbahn mit leichtem Durchhang auf den Sparren zu legen und danach direkt die Dachlattung anzuordnen, wird heute ein Abstand zwischen der Unterspannung/ -deckung von mindestens 24 mm gefordert.

Die Anforderungen an die Höhe von belüfteten Luftschichten bei Dächern stehen im Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und in der DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung. Für Dachneigungen von mindestens 5° ist eine Mindesthöhe der belüfteten Luftschicht von 2 cm gefordert. Für Dachneigungen unter 5° fordern sowohl das Merkblatt als auch die DIN 4108-3 eine Mindesthöhe von 5 cm.

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