Bürogebäude Steckelhörn 11 in Hamburg
Keramische Platten unterbrechen metallische Fensterbänder
Zwischen dem ältesten Teil der Hamburger Altstadt und dem kommerziellen Zentrum der neuen Hafen City befindet sich das nach seinem Standort benannte Projekt Steckelhörn 11. Das nach Plänen des Berliner Architekturbüros Jürgen Mayer H. entstandene Gebäude greift vorhandene Baufluchten und Traufhöhen der umgebenden Bebauung auf und durchsticht den gesamten Block. Es hat zwei repräsentative Straßenfassaden – die eine Seite zeigt zur Steckelhörn, die andere zur Katharinenfleet, wobei hier die Fassade mit nur knapp 1,80 Meter sehr schmal gehalten ist. Trotzdem ist der Bau kein Eckgebäude, obwohl die Fassade diesen Eindruck aus dem einen oder anderen Blickwinkel suggeriert.
Gallerie
Der Bürobau hat insgesamt acht Geschosse, die oberen zwei Etagen sind als abgerundete Staffelgeschosse ausgebildet. Hier befinden sich großzügige offene Loggien und Balkone. Man betritt das Gebäude von der Straße Steckelhörn über einen großen organisch geformten Eingang, der im Inneren in einem repräsentativen Lobbybereich endet – von erschließen sich die Büroetagen des Gebäudehauptnutzers. Ein zweiter, kleiner gehaltener Eingang bietet Zugang zur Tiefgarage und anderen Büroeinheiten. Aufgrund der Tragstruktur lassen sich die Grundrisse der Büroflächen auf sieben Obergeschossen individuell und flexibel gestalten. Zudem hat man von hier einen Ausblick auf die Hamburger Katharinenkirche und die Hafen City. Einen Panoramablick über die Speicherstadt ermöglicht eine große Terrasse, welche in das Dach des Gebäudes eingeschnitten wurde.
Fliesen und Platten
Die Fassadengestaltung des Projektes orientiert sich an dem
Erscheinungsbild der umgebenden Nachbargebäude. So entstanden
horizontale, gleichmäßige, aluminiumblech-verkleidete
Fensterbänder, die wie „eine Flüssgkeit“ an der massiven Hauswand
herunter zu gleiten scheinen. Diese fließenden Bänder enden meist
mit einer Abrundung in Höhe des ersten Obergeschosses, so dass sie
zum Einen einen organischen, dynamischen Charakter der Fassade
verstärken und zum Anderen einen Sockelbereich im Erdgeschoss
schaffen. Die Größe der Blechverkleidung variiert auf Grund der
vielen Rundungen. Leichte Auskragungen der pulverbeschichteten
Metallfassade verstärken die skulpturale Wirkung des Gebäudes.
Unterbrochen werden die horizontalen Fensterbänder durch
unregelmäßig angeordnete, dunkle, vertikale Streifen. Diese
bestehen aus glasierten Keramikplatten, welche wiederum eine
geriffelte, horizontale, ungleichmäßige Struktur aufweisen. Die
einzelnen, hochglänzend-glasierten, profilierten und extrudierten
Keramik-Elemente schimmern in unterschiedlichen
Farbnuancen – von hellem Grau, über Rot-Braun bis hin zu Schwarz.
Zweifach
gebrannt, somit frost- und witterungsbeständig, wurden sie
eigens für diesen Bau passgenau hergestellt.
Bautafel
Architekten: Jürgen Mayer H. Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Lydia Thiesemann, WTM, Hamburg (Tragwerksplanung); Sineplan, Hamburg (Haus- und Gebäudetechnik); Imhotep, Donachie und Blomeyer, Berlin (Bauleitung); Rupert App, Leutkirch (metallische Fassadenverkleidung); Hydro Building Systems, Ulm (Fassadenunterkonstruktion), NBK Keramik, Emmerich (Keramische Fassadenplatten)
Bauherr: Cogiton Projekt Altstadt, Hamburg
Fertigstellung: Ende 2009
Bruttogeschossfläche: 3.770 m²
Standort: Steckelhörn 11, 20457 Hamburg
Bildnachweis: Jürgen Mayer H. Architekten, Berlin; Baunetz, Berlin