Waldhäuser in Berlin
Dachterrassen und Extensivbegrünung auf verschiedenen Ebenen
Das bewaldete Hanggrundstück gehörte vor der Bebauung zur offenen Parkanlage des buddhistischen Klosters in Berlin-Frohnau; aufgrund finanzieller Engpässe musste es verkauft werden. Für das schwierige Gelände am nach Norden ausgerichteten Hang schied eine konventionelle Bebauung aus. Nägeliarchitekten aus Berlin erwarben das Grundstück, entwickelten ein Gesamtkonzept, organisierten die Vermarktung und stellten aus den Käufern eine Baugruppe zusammen.
Gallerie
Für diese entstanden fünf einheitlich gestaltete Holzhäuser, die sich klar auf den umgebenden Wald beziehen. Ihre strenge äußeren Form wird gebrochen durch das lebendige Fischgrätmuster der hölzernen Außenhaut, die den Einfamilienhäusern bereits den Spitznamen „Parketthäuser" eintrug. Auflagen der Denkmalbehörde führten dazu, dass vom Wald aus gesehen lediglich die beiden oberen Geschosse der viergeschossigen Wohntürme hervortreten. Die solitären Häuser werden paarweise über drei Meter schmale Lücken erschlossen, wodurch auf der gegenüberliegenden Hausseite die maximale Waldfläche erhalten bleibt. Auf die schwierigen Lichtverhältnisse reagierten die Architekten mit Terrassen und Dachterrassen auf drei Ebenen - die Bewohner können zu allen Jahres- und Tageszeiten sonnige Aufenthaltsorte im Freien genießen.
Flachdach
Dem Gesamtkonzept entsprechend besteht die Dachkonstruktion
ebenfalls aus Holz. Abgedichtet wurden die Flachdächer mit
Dachdichtungsbahnen aus Polyolefin. Im Bereich der Dachterrassen
wurden auf die Dachabdichtung eine Bautenschutzmatte und ein
aufgeständerter Holzrost aus kesseldruckimprägnierter Lärche
aufgebracht.
Die obersten Dachflächen sind extensiv begrünt. Das gewählte
Wasserspeicher-Dränage-Element erfüllt einerseits die Aufgabe der
Speicherung von Regenwasser, andererseits wird Überschusswasser von
der Dachfläche abgeleitet. Entsprechend Zulassungsbescheid konnte
das gewählte Element bei der erforderlichen Wärmedämmung mit 2 cm
Dämmstoffdicke angerechnet werden. Auf einer Substratschicht in
einer Stärke von 6 cm wurden vor Ort Sedum-Risslinge eingesät,
womit eine weitgehende Flächendeckung innerhalb von 1-2
Vegetationsperioden erreicht werden kann. Sechs verschiedene
Sedumsorten sorgen für ein abwechslungsreiches
Erscheinungsbild.
Bautafel
Architekten: Nägeliarchitekten, Berlin
Projektbeteiligte: Dachland, Dahlewitz (Dachabdichtung und Dachbegrünung)
Bauherr: Private Bauherrengemeinschaft, Berlin-Frohnau
Fertigstellung: 2003
Standort: Berlin-Frohnau
Fachwissen zum Thema
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