Villa Catwalk in Coves Noves auf der Insel Menorca
Wohnen mit Aussicht auf Berg und Meer
Im Nordosten der spanischen Insel Menorca haben die Architekten von Nomo Studio ein privates Wohnhaus geschaffen, welches einen atemberaubenden Meerblick und die Aussicht auf den höchsten Berg der Insel vereint. Die Villa Catwalk fügt sich gut in die topografischen Gegebenheiten an einem Hang bei Coves Noves. Das Gebäude ist als langer Block mit beidseitig angegliederten kubischen Anbauten konzipiert. Den mittleren Block bezeichnen die Architekten als „Laufsteg": Er verbindet die unterschiedlichen Aussichtspunkte und dient als Wohn- und Essbereich. Das Element teilt außerdem das Haus in eine Tag- und Nachtzone.
Gallerie
Durch die Aufgliederung fügt sich das Gebäude besser in das Gelände und erscheint weniger massiv. Die Anbauten – auch „Pixel” genannt – folgen konsequent einem Raster von drei mal drei Metern. Der als Laufsteg ausgebildete Wohnbereich ist das Kernstück des Hauses, mit großen Schiebetüren an den Seiten, die sich vollständig öffnen lassen. In geöffnetem Zustand sind die gesamten 28 Meter Länge als Aussichtsplattform nutzbar.
Starke Kontraste
Das Gebäude verfügt über fünf Schlafzimmer, mehrere Bäder, eine großzügige Küche und eine Garage. Charakteristisch sind starke Kontraste: zwischen den weiß verputzten Wänden, dem Grün der Landschaft und dem Blau des Himmels, aber auch durch den Wechsel von Schwere und Leichtigkeit. Für den Großteil des Baus verwendete man Betonblöcke, die mit weißem Putz beschichtet sind, um die Baukosten niedrig zu halten. Neben dem erhöhten Laufsteg bietet eine Unterführung der Anbauten im Erdgeschoss schnellen Zugang zum Gelände und nimmt dem Baukörper etwas von seiner Massivität.
Viele kleine und ein weit auskragendes Flachdach
Da das Haus sich aus
verschiedenen Quadern zusammensetzt, existieren viele kleine
Dachflächen neben dem großen, den Wohnraum überdeckenden Flachdach.
Dieses ruht auf zwei in Beton eingebetteten, 1,2 m hohen
Vierendeelträgern aus Stahl, die sich auf verborgene stählerne
Halterungen stützen und über der Terrasse fünf Meter weit
auskragen.
Zwar ist ein Vierendeelträger teurer und schwerer als ein Fachwerkträger, er ist jedoch besonders stabil: Bei Ausfall eines der vertikalen Stäbe bleibt der Träger eingeschränkt betriebstauglich. Wichtig ist, dass die Verbindungsstellen zwischen den Stäben biegesteif ausgebildet sind. Durch den Kniff mit der Konstruktion und die Auskragung entsteht der Eindruck eines schwebenden Dachs.
Alle Teilbereiche werden innenliegend entwässert. Besonderes
Augenmerk galt der Ausbildung des Dachablaufes: Dieser geht
komplett durch Deckenplatte und Zwischendecke und kreuzt den
Träger. Hierbei wurde penibel darauf geachtet, dass die Dachabdichtung dauerhaft und wasserdicht
angeschlossen ist. Dachdurchdringungen müssen immer mit
ausreichendem Abstand zu anderen Bauteilen hergestellt werden,
damit die Anschlüsse fachgerecht angearbeitet werden
können.
Bautafel
Architektur: Nomo Studio, Barcelona
Projektbeteiligte: Laura Guitart (Tragwerksplanung)
Bauherr/in: Privat
Fertigstellung: 2018
Standort: Coves Noves, Menorca, Spanien
Bildnachweis: Adria Goula
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