Bistro EK in Ljubljana
Textilummantelte, kupferfarbene Aufputzleitungen
Im Herzen der slowenischen Hauptstadt bietet ein kleines Lokal
an der Kornbrücke, unweit des Ufers der Ljubljanica, seinen Gästen
Erquickung. Das Bistro EK befindet sich im Erdgeschoss eines
dreistöckigen Eckgebäudes aus dem 19. Jahrhundert. Den Um- und
Innenausbau planten Dekleva Gregoric Architects.
Gallerie
An der zum Fluss nach Süden ausgerichteten Gebäudefront führen fünf flache Stufen hinauf zum Eingang des kompakten Restaurants. Auf 74 Quadratmetern bietet es Platz für zwei hintereinanderliegende Gasträume, an die nördlich die offene Küche anschließt. Fenster gibt es lediglich an der Süd- und Ostseite. Ihre Laibungen sind wie die der Türen mit Blechen aus Cortenstahl bekleidet, dessen rostrote Farbe mit den rustikalen Mauerwerkwänden korrespondiert. Die Einrichtung ist an traditionelle französische Bistros angelehnt. Die schlichten Tische haben quadratische Marmorplatten und lagern auf filigranen, schwarzen Metallgestellen. Zum Sitzen laden Hocker, Bugholz- und Bistrostühle ein, alle einheitlich schwarz lackiert. Die schlanken Metallstäbe der Tische wurden auch für eigens entworfene Wandhalter verwendet. An der fensterlosen Westseite tragen sie dekorativ gefüllte Obstschalen, Spirituosen und Bücher.
„The naked bar" nennen die Planer das Bistro – jedoch keineswegs weil der Aufenthalt hier unbekleidet stattfindet, sondern aufgrund der unverhüllten Wände und Kappendecken. Sämtliche Einbauten vorheriger Nutzungen, unter anderem als Metzgerei und Weinhandel, wurden entfernt und das historische, massive Mauerwerk und das Gewölbe freigelegt: Unter Gipsputzschichten kamen Ziegel und Feldstein zutage und wurden als wesentliche Gestaltungselemente sichtbar belassen.
Elektro
Nackt und ohne Schirm sind auch die Lampen: Kugelrunde
Glühbirnen in kupferfarbenen Fassungen hängen unregelmäßig verteilt
von der Decke. Sie geben ein warmweißes Licht ab und sorgen so für
eine behagliche Atmosphäre im Lokal. Über Aufputzleitungen werden
sie mit Strom versorgt, geschaltet werden sie zentral. Jedes
Leuchtmittel hängt an einem separaten Kabel, dessen
Textilummantelung mit Kupferdrähten farblich zur Fassung passt. Die
Leitungen verlaufen senkrecht an den Wänden und verschwinden in
einem Spalt zwischen Wand und Bodenbelag aus dunklen Holzdielen.
Zur punktuellen Beleuchtung der an den Wänden montierten, schwarzen
Metalltraggestelle und ihrer Auslage dienen an der Decke in
Schienen geführte Spots mit schwarzem Gehäuse. -jb
Bautafel
Architekten: Dekleva Gregoric Architects, Ljubljana
Projektteam: Aljoša Dekleva, Tina Gregoric, Martina Marcan, Silvia Susanna
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2017
Standort: Petkovskovo Nabrezje 65, 1000 Ljubljana/Slowenien
Bildnachweis: Flavio Coddou
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