Speicher 7 in Mannheim

Hinterlüftete Cortenstahl-Fassade mit Mineralwolledämmung

Über 20 Jahre lang stand der alte Getreidespeicher aus den 1950er Jahren am Mannheimer Industriehafen leer, bevor er vom ortsansässigen Architekturbüro Schmucker und Partner saniert und umgebaut wurde. Der Speicher 7 beherbergt nun Gastronomiebetriebe, ein kleines Hotel und Büroräume. In die oberste Büroetage zogen die Architekten selbst ein. Die Umnutzung ist Teil einer von der Stadt vorangetriebenen Revitalisierung leer stehender ehemaliger Industrieareale in Flussnähe.

Gallerie

In fast der Hälfte des 76 Meter langen, achtstöckigen Speichers befinden sich alte Betonsilos, deshalb blieb dieser Gebäudeteil aus wirtschaftlichen Gründen nahezu unberührt. Im siebten Stock dient er als Fundament für die Fläche des Architekturbüros, der Keller wird für Veranstaltungen vermietet, in einem Teil des EGs ist ein Restaurant unterhalb der Silotrichter angeordnet. Die geschlossenen Fassaden in diesem Gebäudeteil nutzten die Architekten und bestückten eine große Rechteckfläche auf der dem Rhein zugewandten Südwestseite mit einer Photovoltaikanlage. Die gegenüberliegende Nordostfassade in Richtung Stadt ziert ein gleich großes Graffiti. Der Rest der ursprünglichen Betonsteinfassade erhielt eine neue Hülle aus Cortenstahl. Die gewellten Fassadenplatten, die den industriellen Charakter des Baus bewahren sollen, haben bereits eine rostrote Oxidationsschicht entwickelt und machen den Speicher zu einer Landmarke.

Den nördlichen Teil des Speichers besetzt das Hotel. Im Erdgeschoss liegen die Rezeption sowie ein Café. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Gästezimmer des Hotels untergebracht. Darüber liegen vier Büroetagen. Das oberste Büro im 7. Stock erstreckt sich über die gesamte Grundfläche des Gebäudes und ist ringsum verglast.

Trotz zahlreicher Umbaumaßnahmen konnte der ursprüngliche Charakter im Inneren des Industriebaus weitgehend erhalten werden. Rohe Betonwände im Hotel blieben unberührt, ebenso die alten Betonböden. Einbauten sind zurückhaltend hinzugefügt. In den Büroetagen wurden einige Fenster vergrößert, sodass sie nun grandiose Ausblicke auf den Hafen und die Stadt bieten.

Wärmedämmung/Konstruktion
Das bestehende Speichergebäude wurde zum Energieplushaus geplant und saniert. Erreicht wird dies abgesehen von moderner Anlagentechnik durch die Dämmung der Gebäudehülle und den Einbau dreifachverglaster Fenster sowie durch das kompakte genutzte Gebäudevolumen und die relative Geschlossenheit der Fassade.

Die Kaltfassade aus Cortenstahl ist mit einer 18 cm starken, nicht brennbaren Mineralwolledämmung mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK ausgeführt. Das mit Edelstahlblech gedeckte Dach erhielt ein zweilagiges Dämmsystem: Die untere Lage besteht aus 18 cm expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS), einem geschlossenzelligen, harten Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK. Die obere Dämmlage ist eine 6 cm starke Steinwolledämmung der WLG 040. Die Kellerdecke wurde mit 8 cm dicken Steinwolle-Deckenplatten der WLG 035 gedämmt.

Das Gebäude wird über eine Wärmepumpe mit Rheinwasser gekühlt und beheizt. Die in die Fassade integrierte Photovoltaikanlage erzeugt den dafür nötigen Strom. Bauteilaktivierte Decken, Wände und Böden übernehmen die Temperierung der Räume.

Bautafel

Architekten: Schmucker und Partner, Mannheim
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Bräuer und Späh, Mannheim (Tragwerksplanung); Unitec, Kindsbach (HLS); EPL, Wiesbaden (Elektroplanung); Ruukki, Duisburg (Hersteller Cortenstahl); Rockwool, Gladbeck (Fassadendämmung)
Bauherr: Rhein-Kai-Speicher, Mannheim
Fertigstellung: 2013
Standort: Rheinvorlandstraße 7, 68159 Mannheim
Bildnachweis: Schmucker und Partner, Mannheim; Fotos: Klaus Hackl, Mannheim

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