Kellerdecke nachträglich dämmen
Unterseitig, oberseitig oder im Hohlraum
Die nachträgliche Dämmung von Kellerdecken ist eine einfache und
wirtschaftliche Maßnahme zur Einsparung von Heizenergie. Gedämmt
werden muss dabei nur zwischen beheizten und unbeheizten Räumen.
Bei Gebäuden im Bestand betrifft dies normalerweise die
Kellerdecke, die den unbeheizten und ungedämmten Keller von den
oberen Geschossen trennt. Die Erschließung zum Keller, also die
Treppe, die Wände zum Kellerabgang sowie die Kellertür, sollten
dabei mit betrachtet und ebenfalls gedämmt werden. Entsprechend der
Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) müssen nachträglich gedämmte
Kellerdecken einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,30 W/(m²K)
erreichen, im Rahmen der technischen Durchführbarkeit sowie der
wirtschaftlichen Zumutbarkeit. Dieses Ziel kann durch
unterschiedliche Maßnahmen erreicht werden, die ja nach Bedarf auch
miteinander kombiniert werden können.
Gallerie
Unterseitige Dämmung massiver Kellerdecken
Die
einfachste Art der nachträglichen Wärmedämmung von ebenen
Massivdecken ist das Ankleben oder Andübeln von Dämmstoff an der
Deckenunterseite. Installationsleitungen für Wasser, Heizung oder
Elektro bedürfen beim nachträglichen Einbau von Dämmschichten der
besonderen Beachtung. Heizungsrohre können, entsprechend der
Nachrüstpflicht gemäß EnEV, mit eingedämmt werden. Deckenleuchten
müssen eventuell neu befestigt und deren Anschlüsse verlängert
werden. Die maximal mögliche Dämmstoffstärke kann durch direkt
unterhalb der Kellerdecke eingebaute Kellerfenster oder durch eine
zu geringe Raumhöhe begrenzt sein. Um Wärmebrücken an innen oder außen liegenden
Kellerwänden zu minimieren, sind diese mit einer sogenannten
Flankendämmung zu versehen, das heißt, sie sollten im oberen
Bereich ebenfalls gedämmt werden.
Kappen- oder Gewölbedecken können mithilfe einer Unter- oder
Tragkonstruktion nachträglich gedämmt werden. Am sinnvollsten ist
dabei eine Unterkonstruktion, die quer zu den Deckenträgern
verläuft, da die Abhängung häufig einen engeren Abstand benötigt.
Anderenfalls muss nochmals eine Lattung angebracht werden, deren
Abstand der verwendeten Verkleidung (Gipskartonplatten,
Gipsfaserplatten, o.ä.) angepasst ist. Alle Fugen und
Randanschlüsse der Unterkonstruktion müssen so ausgeführt werden,
dass eine unkontrollierte Hinterströmung des Dämmstoffes mit
Raumluft verhindert wird.
Es besteht auch die Möglichkeit, erst eine Unterkonstruktion mit
Verkleidung einzubauen und dann den Hohlraum mit Dämmstoff
ausblasen zu lassen. Speziell für Kappendecken werden außerdem
besonders schmale Dämmplatten angeboten, die sich an die Rundung
der Decke anpassen.
Eine weitere Option bietet das Aufsprühen von Dämmstoffen. Geeignet
sind hierfür beispielsweise Polyurethanschaum (PUR) oder
sprühbares, flockenförmiges Granulat aus Steinwolle.
Durch die Sprühtechnik lassen sich Unebenheiten in der Decke
fugenlos ausgleichen, ebenso werden Flanken und Leitungen
mitgedämmt.
Oberseitige Dämmung massiver Kellerdecken
Die Wärmedämmung im Fußbodenaufbau oberhalb der Decke ist meist nur
sinnvoll, wenn eine Renovierung der Wohnräume ansteht. Häufig muss
nach dem Entfernen des alten Bodenaufbaus Aufbauhöhe wieder
ausgeglichen werden. Hierzu können druckfeste Dämmplatten verwendet
werden, die gemeinsam mit der Trittschalldämmung als Basis für einen
schwimmenden Estrich aufgebracht werden. Bei unebenem Untergrund
oder großer aufzufüllender Höhe helfen wärmedämmende gebundene
Schüttungen. Erhöht sich dennoch der
Fußbodenaufbau durch die nachträgliche Dämmung, sind eine
ausreichende Raumhöhe sowie Folgearbeiten wie das Kürzen von Türen
oder das Höhersetzen von Heizkörpern und die im Eingangsbereich der
Wohnung entstehenden Absätze und Schwellen zu beachten.
Bei niedriger Aufbauhöhe oder geringer Tragfähigkeit der Decke
können druckfeste Estrichplatten aus Phenolharz oder PUR zur Dämmung
Verwendung finden. Bei unebenen Untergründen kann unter den
Trockenestrichelementen eine wärmedämmende Ausgleichsschüttung
aufgebracht werden oder PUR-Schaum aufgesprüht werden. Auf dem
Boden verlegte Leitungen werden in beiden Fällen mitgedämmt.
Um den Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,30 W/(m²K) zu erreichen,
sind je nach Aufbau etwa 11 cm Dämmung der WLG 035 nötig. Viele
Hersteller bieten kombinierte Trittschall- und Wärmedämmplatten für
den Bodenaufbau an. Da bei einer Renovierung des Fußbodens in der
Regel auch der Schallschutz verbessert werden soll, bietet sich
deren Einsatz an. Kann die nötige Dämmstärke oberhalb der Decke
nicht erreicht werden, kann eine Kombination von ober- und
unterseitiger Deckendämmung sinnvoll sein, wobei die Verbesserung
durch die Trittschalldämmung mit angesetzt werden kann.
Dämmung von Hohlräumen
Wenn auf der massiven Kellerdecke eine Fußbodenkonstruktion auf
Lagerhölzern vorhanden ist, kann dieser Hohlraum mit Dämmung
ausgefüllt werden. Dies ist durch Einblasen der Dämmung von oben
oder von unten möglich. Beim oberseitigen Einbringen der
Hohlraumdämmung muss der Bodenbelag punktuell geöffnet werden, auf
der Unterseite muss dagegen die massive Kellerdecke durchbohrt
werden. Als Materialien eignen sich hierfür Zellulose, Glaswolle,
Steinwolleflocken, mineralisierte Holzspäne oder
EPS-Granulat.
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