Flach- und flach geneigtes Dach

Flachdächer sind Dächer mit so geringer Neigung (0 - 3°), dass sie vollflächig gegen Niederschläge abgedichtet werden müssen. Bei geneigten Dächern kann der Regen einfach abfließen und eine schuppenartig sich überlappende Eindeckung ist ausreichend.

Gallerie

Flachdächer werden nach der Konstruktionsart unterschieden:

  • nicht belüftete (einschalige) Flachdächer
  • belüftete (zweischalige) Flachdächer
Außerdem können sie nach der Art ihrer Nutzung differenziert werden, so sind nicht genutzte Dachflächen, die nur zu Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten begangen werden, von genutzten oder bepflanzten Dachflächen zu unterscheiden. Relevant ist u.U. auch die Art und Stärke ihrer Beanspruchung, z.B. hohe bzw. mäßige mechanische Belastungen und ebenso hohe bzw. mäßige Temperaturunterschiede.

Die Konstruktion der nicht belüfteten, einschaligen Flachdächer wird mit Abstand am häufigsten ausgeführt. Bei deren Ausführung ist es von besonderer Bedeutung, dass keine Feuchtigkeitseinschlüsse zwischen Dampfsperre und Dachabdichtung entstehen können. Entsprechend der Flachdachrichtlinie sollten diese Dächer ein Gefälle von mind. 2% aufweisen. Das kann durch die Verwendung von Gefälledämmelementen erreicht werden. Dabei werden die Dämmelemente nach genau berechneten Schnittlisten zugeschnitten und nach Verlegeplänen und Elementlisten exakt geplant bzw. ausgeführt. Bei Gefälledämmschichten sind alle einzelnen Elemente (Dachneigung, Gefälleverlauf und Dämmschichtdicke) so zu planen, dass der Regenablauf als tiefster Punkt des Daches den Mindestwärmeschutz nicht unterschreitet (DIN 4108). Die Dicke der Dämmplatten sollte dort in keinem Falle unter 80 mm liegen. Erfordert das Gefälle eine höhere Enddicke als 200 mm, ist die zweilagige Ausführung des Dämmstoffes über die gesamte Dachfläche zu empfehlen.

Die Dämmplatten müssen sowohl bei genutzten als auch bei ungenutzten Flachdächern eine hohe Druckfestigkeit aufweisen. So treten mechanische und thermische Belastungen beispielsweise bei Wartungsarbeiten, Schneefall oder UV-Strahlung auf. Einsetzbar sind unter anderem Dämmstoffe auf Polystyrol- oder Polyurethan-Basis wie XPS, EPS, PU, aber auch Schaumglas und insbesondere der mineralische Dämmstoff Steinwolle. Er ist druck- und biegefest, leicht zu verarbeiten sowie besonders temperatur- und formstabil, sodass in der Folge keine Wärmebrücken auf dem nicht belüfteten Dach entstehen. Darüber hinaus ist er wasserabweisend, alterungsbeständig und langlebig, außerdem resistent gegen Verrottung, Ungeziefer und Pilzbefall. Auf dem Flachdach als Dämmung eingesetzt wird Steinwolle aber vor allem aus dem Grund, dass sie nicht brennbar ist und mit einem Schmelzpunkt von über 1.000°C aktiv zum vorbeugenden Brandschutz beiträgt.

Bei begrünten Dächern kommen vielfach Systemaufbauten aus wärmedämmenden Dränelementen aus expandiertem Polystyrol zum Einsatz, die den für die Vegetation elementaren Wasser-/Lufthaushalt garantieren. Die Elemente speichern eine gewisse Wassermenge zur Versorgung der Begrünung. Vollflächig verlegt führt ihr unterseitiges Kanalsystem das Überschusswasser sicher in die Dachgullys ab. Sie ergänzen aber auch zusätzlich die vorhandene Dachdämmung, da sie eine bauaufsichtliche Zulassung für die Anwendung oberhalb der Dachabdichtung haben. Für diese Anwendung ist normalerweise nur extrudierter Polystyrolschaum zugelassen – die Gründachelemente sind für expandierten Polystyrolschaum die einzige Ausnahme, für die das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau eine bauaufsichtliche Zulassung erteilt hat.

Bei Stahltrapezdächern werden meist Dämmstoffe aus druckbelastbaren PUR-Hartschaumdämmstoffen, aus Mineralwolle bzw. Steinwolle oder Schaumglas verwendet.

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