Plaza Ecopolis in Madrid

Leuchtendes Gelb innen und außen

Am südöstlichen Stadtrand von Madrid liegt Rivas-Vaciamadrid, ein von Industrie und Verkehr geprägtes Areal und eigentlich kein Ort für Kinder. Durch den Bau eines Kindergartens mit Spielzentrum und angegliedertem öffentlichen Platz wurde jedoch aus der Brache ein Ort, der ansprechend, leise und geschützt ist. Das lokale Architekturbüro Ecosistema Urbano ließ eine eigene Welt für Kinder entstehen: Künstliche Hügellandschaft, Sandflächen, ein Wegenetz mit Treppen und Rampen, Rutschen, ein Teich und ein leuchtend gelbes Haus.

Gallerie

Die Farbe Gelb dominiert innen und außen: Textilbespannte Paneele in Gelb formen Schrägdach und Sonnenschutz und im Inneren bilden viele gelbe Akzentuierungen einen Kontrast zu den Sichtbetonflächen von Wänden und Decken und dem grauen Boden. Das durch die textilen Dächer so leicht erscheinende Haus wurde als Massivbau errichtet und verfügt über drei Vollgeschosse. Der Grundriss basiert auf einer L-Form und wird durch eingeschnittene Höfe aufgelockert. Die Auskragungen des Daches verformen die starre Grundform. Eine Stahlstruktur schiebt sich hier in den Außenraum und bietet im Zusammenspiel mit der beweglichen, textilen Bespannung schattige Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. In den Innenräumen werden Leitungen und Kabel nicht versteckt und prägen mit den Treppen und Geländern aus Stahl sowie den Betonwänden und -decken einen industriellen Charakter.

Aufgrund einer Energiesimulation der Industrial Engineering School in Sevilla wurden 50% des Gebäudes unter die Erde gelegt um von der thermischen Erdkühle und -wärme zu profitieren, außerdem erhielt die nach Süden gewandte Fassade eine großzügige Verglasung (700 m²). Die solaren Erträge sind an eine Verdunstungskühlung auf dem Dach gekoppelt. Zudem ist im Sinne der Nachhaltigkeit der Teich nicht nur eine dekorative Wasserfläche, sondern reinigt auf natürliche Weise in einem System aus Pflanzen und Mineralien das gesamte Abwasser. Die Kiesfläche um den eingezäunten See fängt unterirdisch das gereinigte Abwasser für die Bewässerung der Pflanzen auf.

Das Gebäude erhielt das höchste, spanische Öko-Label A grade.

Boden
Im Inneren wurden hellgraue Linoleumböden in ihrer Farbigkeit dem Beton angenähert und durch gelbe Flächen akzentuiert. Linoleum besteht aus 100% organischen und mineralischen Rohstoffen von denen 80% nachwachsend sind, was dem ökologischen Konzept des Kindergartens zugutekommt. Zudem ist er robust, langlebig, rutschhemmend und eignet sich somit gut für die Beanspruchungen eines Kindergartens. Der dunklere Boden der Erschließungsflächen besteht aus recyceltem Gummi, auch Elastomer- oder Kautschuk-Belag genannt. Dieser Boden wird wegen seiner Widerstandsfähigkeit gerne für stark frequentierte Verkehrsflächen eingesetzt, seine Oberfläche muss nicht behandelt werden. Das dunkle Grau bildet einen Kontrast zum Beton und den leuchtenden gelben Flächen.

Große Sandflächen dominieren den Außenraum und laden zum Buddeln und Bauen von Sandburgen ein. Räumlich gefasst wird das Areal des Plaza Ecopolis durch die künstlich geschaffene Topografie, die als Pufferzone zu der lauten Umgebung integriert wurde. Treppen und farbige Flächen – in Grün und Orange – unterbrechen die Begrünung der Hügellandschaft. Diese Flächen bestehen wie die dunkelgrauen Böden im Inneren aus recycelten Gummi und dienen als Untergrund für die bunten Röhren-Rutschen. Wege und Rampen mit einer Oberfläche aus Asphalt bilden ein Wegenetz über den öffentlichen Platz und sind mit Bänken zum Verweilen bestückt. -eh

Bautafel

Architekten: Ecosistema Urbano Architects, Madrid
Projektbeteiligte: Diego Hurtado, Madrid (Landschaftsarchitektur, Makrophytensystem); Industrial Enineering School, Sevilla (Energiekonzept); Mecanismo, Madrid (Tragwerk); Targetti Poulsen, Barcelona (Lichtdesign); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Linoleum)
Bauherr: Gemeinde Rivas Vaciamadrid, Madrid
Fertigstellung: 2010
Standort: Calle de Electrodo N 1 A, Rivas Vaciamadrid, Madrid
Bildnachweis: Emilio P. Doiztúa, Madrid; Mark Bentley, Madrid; Javier de Paz, Madrid; Ecosistema Urbano Architects, Madrid

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