Schallschutz auf Pilzbasis aus dem 3D-Drucker
Biobasierte Alternative zu konventionellen Schallabsorbern
Polyesterschäume oder Verbundstoffe auf Mineralfaserbasis sind künstlich hergestellte Materialien, die bei der Akustikverbesserung von Innenräumen häufig verwendet werden. Am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT forscht Biodesignerin Julia Krayer seit 2016 an einer nachhaltigen Alternative auf organischer Basis. Das Projekt FungiFactoring verfolgt das Ziel, Schallabsorber auf Grundlage von Pilzmaterial zu entwickeln.
Gallerie
Für die Herstellung eines solchen Absorbers werden Pilzwurzeln, die das Pilzmyzel bilden, auf einem Nährboden aus biologischen Reststoffen wie Sägemehl oder Stroh gezüchtet. Sobald die Myzelfäden das Substrat durchziehen, kann dieses zerkleinert, in die gewünschte Form gepresst und im Ofen getrocknet werden.
Das Forscherteam um Krayer testete verschieden Pilzarten und
Substratzusammensetzungen sowie die Beimischung verschiedener
Additive, die als Emulgatoren fungieren sollen. Die Gestaltung des
Absorbers erfolgt mittels 3D-Druck. Dies ermöglicht eine zielgenaue
Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten sowie facettenreiche
visuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Die Dämmeigenschaften des
Pilzmaterials kommen den Werten konventioneller Schallabsorber
gleich.