Myzelbasierte Akustikpaneele
Pilze als Ausgangsmaterial für modulares System
Durch die vergleichsweise kurzen Modernisierungszyklen ist der
Innenausbau sehr CO2- und abfallintensiv. Hinzu kommt,
dass viele Baustoffe am Ende ihrer Gebrauchszeit nicht abgebaut
werden können, sondern deponiert werden müssen. Hierzu zählen
Bauelemente, die zumeist aus Polyesterschäumen und Verbundstoffen
auf Mineralfaserbasis bestehen. Ein regeneratives Akustiksystem,
das anstatt auf synthetischen Stoffen auf Pilzmaterial basiert,
haben gemeinsam das Unternehmen Arup und die italienische
Biodesign-Firma Mogu entwickelt. Foresta wächst, kann
kompostiert werden und absobiert Schall.
Gallerie
Der Prozess zum natürlichen Verbundstoff
Zur Produktion der Akustikpaneele wird zunächst Myzel, das wurzelähnliche Gewebe von Pilzen, auf einem Substrat aus Baumwoll- und Hanfresten kultiviert. In einem kontrollierten Prozess verbindet sich das Myzel mit den Fasern zu einem festen Material. Sobald die optimalen Eigenschaften erreicht sind, wird die Kultivierung gestoppt. Anschließend folgt eine Wärmebehandlung, die bewirkt, dass die Ausgangsstoffe zu einem nachhaltigen Bioverbundstoff mit schallabsorbierenden Eigenschaften umgewandelt werden. Aus diesem Verbundstoff werden darauffolgend die dreieckigen Akustikpaneele Schicht für Schicht aufgebaut. Die myzelbasierten Akustikpaneele sind vollständig kompostierbar. Die Materialien werden nicht chemisch behandelt und setzen weder Sporen noch flüchtige organische Verbindungen (VOCs) frei.
Modulares System für die Wand
Die dreickeckigen Module mit den Maßen 46 x 40,60 x 6,30 cm sind in einer konvexen und einer konkaven Variante sowie in zahlreichen natürlichen Farbtönen erhältlich. Mit Magneten werden diese Paneele auf einer hölzernen Unterkonstruktion befestigt, die direkt an die Wand montiert wird. Akustisch sind die Paneele bei Frequenzen um 500 Hertz am wirksamsten. In diesem Fall erreichen die Module einen Schallabsorbtionsgrad von bis zu α = 0,60. Um die schallabsorbierenden Eigenschaften zu maximieren, besteht die Möglichkeit die Rückseite der Platten zusätzlich mit Filz zu verkleiden.