Wellenstruktur als Schallabsorber für große Deckenflächen
Akustik-Deckensystem aus Melaminharzschaum
Tiefe Furchen unter der Decke erinnern an die Längsfalten am Bauch eines Buckelwals; ihm vergrößern die Kehlfurchen bei der Wasseraufnahme den Rachenraum erheblich. Dem rund 300 Quadratmeter großen Konferenzraum auf der Messe Luzern, für den die Deckeninstallation prototypisch maßgeschneidert wurde, vervielfachen sie die Schallabsorptionsflächen und verbessern damit seine Akustik.
Gallerie
Das Deckensystem mit der Wellenstruktur trägt den Namen Wave und stammt von dem baden-württembergischen Hersteller Späh. Seine einzelnen gekurvten Streifen bestehen aus einem Melaminharz-Akustikschaum in Hellgrau oder Weiß. Im Wasserstrahl-Verfahren werden sie mit einer CNC-Maschine ausgeschnitten, zusammengesteckt und durch einen Aluminiumrahmen gefasst, an dem die Module dann abgehängt werden. Der Akustikschaum hat eine Rohdichte von 8-11 kg/m³ und erreicht bei einer Materialstärke von 40 mm einen Schallabsorptionsgrad von > 0,9. Das System erfüllt die Bestimmungen der Brandschutzklasse B1 und ist auch für Feuchträume geeignet.
Der Luzerner Prototyp hat Modulabmessungen von bis zu 1.670 x
1.590 mm und zur Verstärkung des Wellencharakters Schrägstellungen
der Reihen von bis zu 14 Grad sowie besondere Betonungen durch
dahinter angebrachte Leuchtmittel. Neben der hier demonstrierten
Möglichkeit, individuelle Module zu erzeugen, gibt es auch eine
serielle Produktlinie. Vier verschiedene, aufeinander abgestimmte
Grundformen bilden ein Baukasten-System, mit dem sich
zusammenhängende Strukturen durch Reihung und Spiegelung herstellen
lassen. Innerhalb quadratischer Führungsrahmen können die 10 mm
dicken Wellenelemente in verschiedenen Winkelstellungen zueinander
justiert werden. Die Abmessungen der Profilrahmen aus Aluminium
betragen hier 1.210 x 1.210 x 240 mm, was bei einem Fugenmaß von 40
mm mit dem gängigen Trockenbauraster von 1.250 mm kompatibel ist.
In dieser Standardgröße wiegen die Module inklusive Rahmen 360
Gramm.