Anforderungen an den Sonnenschutz
Um einen Innenraum vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen, kommen unterschiedliche Verschattungssysteme infrage: Sonnenschutzelemente in der Fassade (Auskragungen, Überdachungen), außen liegende Systeme (Rollläden, Raffstore, Markisen), innen liegende (Jalousien, Vorhänge, Rollos) oder ein Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum. Die Wahl hängt, in enger Wechselwirkung mit Gebäudeunterhaltung und Nutzerverhalten, von gestalterischen, baukonstruktiven und energetischen Kriterien ab.
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Die Entscheidung für ein bestimmtes System muss frühzeitig gefällt werden. Konstruktive Elemente sind Bestandteil der architektonischen Planung und können nicht mehr oder nur mit erheblichem Aufwand nachträglich an ein fertig gestelltes Gebäude angebracht werden, dazu zählen z.B. Überdachungen, aber auch Rollladenschächte. Innenliegende Systeme sind Teil der innenräumlichen Planung und als solche wesentlich unabhängiger von der architektonischen Planung. Sonnen- oder Wärmeschutzverglasung können Sonnenschutzelemente teilweise ersetzen oder diese ergänzen.
Der Sonnenschutz kann unterschiedlichen Aspekten gerecht werden (vgl. VDI 6011 Blatt 1 Lichttechnik – Optimierung von Tageslicht und künstlicher Beleuchtung). Die Auswahl des geeigneten Systems ist komplex, nachfolgend sind einige Kriterien aufgeführt, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
Sonnenschutz als Gestaltungselemente, z. B.
- als Ausdruck eines individuellen Lebensstils (Innenarchitektur),
- als aktives Gestaltungselement einer Fassade und
- als Ausdruck der Individualität (oder Identität) durch eine Vielfalt an Materialien, Farben, Mustern und Formen.
Sonnenschutz als Beeinflussung der Behaglichkeit, z. B.
- durch Schutz vor Raumaufheizung an heißen Tagen (Treibhauseffekt),
- durch Schutz und Schattenspendung auf Balkonen und Terrassen (Erholungsaspekt) und
- durch Schutz vor UV-Strahlung (Gesundheitsaspekt).
- durch Blendschutz bei starkem direkten Lichteinfall,
- Verbesserung der Ergonomie (Bildschirmarbeit),
- durch Kontrastminderung am Arbeitsplatz (Bildschirmarbeit),
- durch optimale Raumausleuchtung und Reduzierung künstlicher Beleuchtung (Tageslichtlenkung) und
- durch Aufrechterhaltung des Blickkontaktes nach außen (Kommunikation).
- durch eine Einblickverhinderung von außen zur Wahrung der Privatsphäre.
- durch Reduzierung des Energieeintrages (Kühllastreduzierung),
- durch zusätzliche U-Wert-Verbesserung an kalten Tagen und Nächten und
- durch Schutz vor Gebäudeauskühlung durch zusätzliche Wärmedämmung.
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