Stadt als System
Methode zur ganzheitlichen Analyse von Planungskonzepten
Verlag Dorothea Rohn, Detmold 2016
310 Seiten mit zahlr. Farbabbildungen; Format 19 x 25,5 cm, broschiert
Preis: 39,00 EUR
ISBN 978-3-946319-02-3
Zur Begrenzung der globalen Klimaerwärmung können nachhaltige
Quartiere und Städte einen entscheidenden Beitrag leisten. Deren
Planung ist jedoch komplex und erfordert eine ganzheitliche
Sichtweise. In seinem Buch Stadt als System – Methode zur
ganzheitlichen Analyse von Planungskonzepten erläutert Stephan
Anders, wie sich die für den Städtebau maßgebenden Wechselwirkungen
in die Planung einbeziehen lassen. So können die Auswirkungen
verschiedener Planungskonzepte frühzeitig analysiert werden, um zu
nachhaltigeren Lösungen zu gelangen.
Als Grundlage dient die von Frederic Vester entwickelte Methode der
kybernetischen Planung. Anstelle die Welt in Einzelteile zu
zerlegen, um diese isoliert betrachten zu können, sollen viele
Einflussfaktoren zugleich berücksichtigt und das Gesamtverhalten
eines Systems fokussiert werden. Die softwaregestützte Methode wird
bereits in unterschiedlichen Bereichen des Managements und der
Mediation, in der Verkehrsplanung und Entsorgungswirtschaft bis hin
zur Forschung und Ausbildung angewandt. Im Architektur- und
Städtebaudiskurs fand sie bisher jedoch kaum Beachtung.
Das Buch ist in fünf Teile gegliedert: Die ersten beiden Kapitel
behandeln die Ausgangssituation, die Zielsetzung sowie
Urbanisierung, Ressourcenverbrauch und Klimawandel.
Im dritten, wichtigsten Teil geht es um die Wechselwirkungen
zwischen insgesamt 20 ausgewählten Variablen wie Lage, Dichte,
Mischung, Bodenpreis und Ressourcenbedarf. Diese werden in ein
qualitatives Modell überführt und mit der Sensitivitätsanalyse nach
Vester untersucht. So wird bestimmt, welche Variablen sich als
Schalthebel, Stabilisatoren oder auch Indikatoren eignen und
innerhalb welcher Wirkungsketten es zu unvorhersehbaren Reaktionen
kommen kann. Im vierten Kapitel wird ein Teil eines
Quartierssystems quantitativ beschrieben und analysiert: Welche
Auswirkung hat etwa die Erhöhung der baulichen Dichte auf den
Energieverbrauch
und die Nutzungskosten? Mit einer Erhöhung der baulichen Dichte
können sowohl negative (Abnahme passiver Gewinne, erhöhter
Strombedarf für Aufzüge usw.) wie auch positive Auswirkungen
(Effizienz Infrastruktur, A/V Verhältnis usw.) erzielt werden.
Anschließend wird die Sensitivitätsanalyse beschrieben, die sich
insbesondere für frühe Planungsphasen eignet. Das letzte Kapitel
fasst die Ergebnisse zusammen und ihre Bedeutung für die Praxis
wird aufgezeigt.
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