Habitat
Traditionelle Bauweisen für den globalen Wandel
Detail, München 2017
600 Seiten, Format 28 x 36 cm, Hardcover
Preis: 99,00 EUR
ISBN 978-3-95553-393-9
Zwar bietet unser Planet einen unermesslichen Reichtum an
Rohstoffen, doch unerschöpflich sind sie nicht, denn sie werden
wesentlich schneller verbraucht, als sie entstehen konnten. Mehr
denn je benötigen wir deshalb das Wissen darüber, wie sich lokale
Ressourcen bestmöglich nutzen und Gebäude schaffen lassen, ohne die
Umwelt zu zerstören. Das Buch Habitat – Traditionelle Bauweisen
für den globalen Wandel versammelt die Erkenntnisse über
regionaltypische Bauweisen und Materialien aus vielen Jahren
Forschungsarbeit. Aufgegliedert in fünf Klimazonen – tropisch,
trocken, gemäßigt, kontinental und polar – werden Bauwerke aus über
80 Ländern betrachtet. Es wird deutlich, wie stark sich
verschiedene Kulturen an ihre Umwelt angepasst haben und vorhandene
Materialien und Methoden höchst effektiv nutzen. Anhand von mehr
als 1.000 Farbfotos und Zeichnungen werden Bauten illustriert, die
zur Nachahmung und Weiterentwicklung anregen sollen. Über 100
Experten erläutern die Besonderheiten und Techniken.
Essays zu den Themen Klimatologie, Anthropologie und Ökonomie sind
den gebauten Beispielen vorangestellt. Die Tropische
Klimazone bildet deren Auftakt: Dort wurden traditionell vor
allem Holz, Kokos- und andere Palmenarten zum Bauen genutzt, in
manchen Gebieten auch Erde, Lehm und Stein. Stelzenhäuser sind in
vielen tropischen Ländern verbreitet – von Holzhäusern in der
Karibik über Lehmbauten im Grenzgebiet zwischen Burkina Faso und
Ghana bis hin zu Lang- und Baumhäusern auf Papua-Neuguinea. Die
Bewohner Trockener Klimazonen wie Wüstenregionen
entwickelten Typologien kompakter Städte mit engen Straßen und
dicht gedrängten Gebäudeblöcken; als Baustoffe kommen Stein,
Kalkstein, Erde, Lehm- und Salzziegel sowie verputztes Flechtwerk
zum Einsatz. Präsentiert werden Höhlen- und Felsensiedlungen der
Ur-Pueblo-Indianer im Südwesten der USA, Lehmziegelhäuser in der
Sahelzone, syrische Dörfer aus Lehmkuppelhäusern oder
Schilfrohrbauten im Süden des Irak.
Die Architektur der Gemäßigten Klimazone ist gekennzeichnet
durch Bauweisen und Materialien, die im Sommer Kühlung und Schatten
bieten, im Winter und Herbst die Wärme speichern. Holz, Stein,
Lehm, Ziegelsteine, Ton und Stroh sind gängige Materialien. Die
Projektauswahl umfasst Steinkonstruktionen in Südamerika,
europäische Bauweisen, aber auch Hofhäuser in Zentralchina. Die
traditionelle Architektur der Kontinentalen Klimazonen ist
eng verbunden mit dem Baumaterial Holz. Die Menschen entwickelten
Wege, um in den baumreichen Regionen leben zu können und die großen
Holzvorkommen und andere Ressourcen optimal einzusetzen. Gezeigt
werden Torf- und Holzkonstruktionen in Norwegen, schwedische
Wohnhäuser aus Nadel- und Laubholz oder Holzbauweisen in
Westrussland. Schnee, Stein und Eis prägen das Leben in den
Polaren Klimazonen: Unter schwierigen Bedingungen entstehen
dort Bauten aus Schnee, Stein, Torf oder Holz, wie zum Beispiel
Torfhäuser auf Island.
Im letzten Teil des Buches wird aufgezeigt, wie traditionelle
Bauweisen in zeitgenössische Architektur einfließen und regionale
Bautechniken vor Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen
oder Orkanen Schutz bieten bzw. deren Auswirkungen lindern
können.
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