Besser – Weniger – Anders Bauen: Kreislaufgerechtes Bauen und Kreislaufwirtschaft
Grundlagen – Fallbeispiele – Strategien
Birkhäuser Verlag, Basel 2022
160 Seiten, Format 22 × 28 cm
90 farbige Abbildungen, 50 farbige Strichzeichnungen
Preis: 48 EUR
ISBN 978-3-0356-2108-2
Mit dem sogenannten European Green Deal hat die EU 2019 beschlossen, dass Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden soll. Auch die Wirtschaft soll bis dahin vollständig auf Kreislaufprinzipien umgestellt werden. Allein im Bereich der Bauwirtschaft, der für rund 50% des globalen Primärrohstoffverbrauchs und mindestens 40% aller Treibhausgase verantwortlich ist, handelt es sich dabei um eine riesige Aufgabe, deren Mittel und Wege nicht eindeutig definiert sind. Die Publikationsreihe Besser – Weniger – Anders Bauen der Herausgeber Dirk E. Hebel und Felix Heisel leistet hierzu einen Beitrag, indem sie einen Überblick über zentrale Themen des nachhaltigen Bauens aus wissenschaftlicher sowie praxisorientierter Perspektive gibt.
Jeder Band behandelt zwei Bereiche von Nachhaltigkeit, deren Wechselwirkungen besonders wichtig sind. Der erste Band stellt Konzepte, Methoden und Beispiele für Kreisläufe im Bauwesen und in der Wirtschaft dar. Nach einem einführenden Überblick beschreiben die Autoren für jeden Bereich etablierte Methoden, aktuelle Entwicklungen und akute Konfliktfelder, die sie anschließend anhand von internationalen Fallbeispielen detaillierter darstellen. Dies geschieht auf Grundlage der namensgebenden Nachhaltigkeitskriterien von Effizienz (besser), Suffizienz (weniger) und Konsistenz (anders).
Dabei steht die Ressourcenfrage im Vordergrund: Woher stammen die Rohstoffe für zukünftige Bauaufgaben? Welche Rolle spielt die Bioökonomie? Welche Methoden und Verfahren müssen erprobt, angewendet und politisch umgesetzt werden, um die Ziele der Kreislaufwirtschaft zu erfüllen? Die Publikation soll die gegenwärtige Sachlage transparent machen und aufzeigen, dass Urban Mining und kreislaufgerechtes Bauen unterschiedliche architektonische und städtebauliche Herangehensweisen darstellen.
Die Methoden des Rückbaus und sortenreinen Konstruierens werden von den Autoren ebenso thematisiert wie der Einsatz von Materialpässen und -datenbanken. Das Buch macht deutlich: Die Kreislaufwirtschaft erschöpft sich keineswegs im Recycling, sondern beinhaltet auch ein Umdenken in anderen Bereichen, wie beispielsweise in Bezug auf Eigentums- und Unterhaltsmodelle oder politische und ökonomische Steuerungsmechanismen wie den CO₂-Preis mit Klimaprämie. Die Autoren möchten den damit einhergehenden Wechselwirkungen auf die Spur kommen und aufzeigen, dass eindimensionales Säulendenken nicht weiterbringt. Deshalb sind die Beiträge, Fallstudien und Kommentare im Buch untereinander verlinkt – entsprechende Verweise am Artikelende unterstützen Lesende dabei, die unterschiedlichen Themenfelder zu verknüpfen. Die Reihe Besser – Weniger – Anders Bauen eignet sich als Kompendium für Architekturbüros, die sich über eine nachhaltige Bauwirtschaft Gedanken machen. -sh
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