Luft- und Winddichtigkeit bei geneigten Dächern

EnEV fordert luftdichte Ausführung

Luftdichte Konstruktionen sollen einen geregelten Transport von Feuchtigkeit durch die bestehenden Konstruktionen ermöglichen. So soll im Sommer die Wärme langsam durch die Konstruktion geleitet werden und im Winter die Luftfeuchtigkeit der Innenräume nach außen abgegeben werden. Bei einer fugenfreien Dampfbremse mit einem Sd-Wert von 2,3 m diffundieren pro Normwintertag 5g Feuchtigkeit in die Konstruktion ein und werden nach außen abgeführt.

Gallerie

Ist ein Riss oder eine Fuge in der luftdichten Ebene, so geht im Sommer die schützende Wirkung durch entstehende Luftströme verloren. Der sommerliche Wärmeschutz ist nicht mehr gewährleistet. Im Winter würde eine 1 mm breite und 1 m lange Fuge für den Einfall von 800g Feuchtigkeit in die Dämmebene führen. Der U-Wert der Dämmung würde dann von 0,3 W/m²K auf 1,44 W/m²K fallen (nach einer Untersuchung des Frauenhofer Instituts, bei 14 cm Dämmung auf 1 m²). Auch feuchtes Holz kann zu Feuchtigkeitsausfall in der Dämmebene führen.

Die bestehenden Baunormen und die EnEV fordern eine luftdichte Ausführung. Während das Unterdach oder die Unterspannbahn die winddichte Ebene darstellt und eventuell eindringenden Schlagregen oder Schnee in die Dachrinne ableitet, soll sie die Dämmung auch vor Unterströmung durch Kaltluft schützen.
Die Luftdichte Ebene befindet sich auf der warmen Seite der Dachkonstruktion. Mangelnde Verklebung der Dampfbremse und unsachgemäß abgedichtete Durchdringungen können hier zu erheblichen Wärmeverlusten bis hin zur Zerstörung der Konstruktion führen.

Durch einen Blower-Door-Test kann das Gebäude auf Luftdichtigkeit geprüft werden. Bei einem konstanten Druck von 50 Pascal wird die Luftmenge gemessen, die zur Aufrechterhaltung des Drucks benötigt wird (n50-Wert). Der Test sollte bereits im Ausbaustadium durchgeführt werden, um eine Leckageortung und -beseitigung möglich zu machen. Dabei ist zu beachten, dass die Dampfbremsen mittels Konterlattung bereits fixiert sind, da sie sonst durch den erzeugten Unterdruck abgerissen werden können.

Bei einer Neuplanung ist ein Dichtungskonzept in Abstimmung mit dem geplanten Dämmsystem zu erarbeiten. Durch in die Dämmung einbindende Bauteile und Bauteilflanken kann pro Tag 30 g Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangen. Daher müssen Fugen in Anschlüssen unbedingt vermieden werden. Dies gilt für Ortgänge, Drempelanschlüsse, Kamindurchdringungen und dergleichen. Ebenso muss auf die Ausführung von Durchdringungen von Kabeln und Entlüftungen Wert gelegt werden, wenn sie nicht gänzlich vermieden werden können.

Bildnachweis: ARGE Ziegeldach e.V., Bonn

Fachwissen zum Thema

Blower-Door-Testgerät an einem Wohnungsfenster

Blower-Door-Testgerät an einem Wohnungsfenster

Normen/​Richtlinien

DIN 13829 Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden

Die Luftdichtigkeitsmessung von Gebäuden muss nach dem in der DIN EN 13829 (Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden - Bestimmung...

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Dachgeschossausbau

Wann ist ein Dach dampfdiffusionsoffen?

Wohin gelangt die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit? Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen gewährleisten ein geregeltes Abführen.

Zum Seitenanfang

Dachgeschossausbau frühzeitig berücksichtigen

Ein späterer Dachausbau sollte im Idealfall bereits beim Bau des hauses berücksichtigt werden

Ein späterer Dachausbau sollte im Idealfall bereits beim Bau des hauses berücksichtigt werden

Auch wenn beim Bau eines Eigenheims noch kein Wohnraum im Dachgeschoss vorgesehen ist, macht es Sinn, bereits in der Planungsphase...

Dachinnenbekleidung

Beplankung der Dachinnenseite mit Gipskartonplatten

Beplankung der Dachinnenseite mit Gipskartonplatten

Die raumabschließenden Innenflächen eines Daches (nach DIN 276 Kosten im Bauwesen Dachbekleidungen genannt) werden für belüftete...

Dachsanierung mit diffusionsoffener Folie

Beispiel einer diffussionsoffene Folie: Die Klimamembran

Beispiel einer diffussionsoffene Folie: Die Klimamembran

Feuchtigkeit bremsen, sperren und nach außen diffundieren lassen – fachgerecht fixierte Folien und Membranen helfen dabei, Dachgeschosse und ihre Bauteile trocken und somit schadensfrei zu halten.

Energetisch planen bei einer Neueindeckung

Prinzipskizze mit seitwärts angeordneten Bohlen als Höhenausgleich und zusätzliche Höhe für eine dickere Wärmedämmung

Prinzipskizze mit seitwärts angeordneten Bohlen als Höhenausgleich und zusätzliche Höhe für eine dickere Wärmedämmung

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass bei Arbeiten, die größere Flächen als 10% einer Gesamtfläche eines Bauteils...

Luft- und Winddichtigkeit bei geneigten Dächern

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Feuchteeinwirkungen auf das geneigte Dach

Luftdichte Konstruktionen sollen einen geregelten Transport von Feuchtigkeit durch die bestehenden Konstruktionen ermöglichen. So...

Nachträglich Dämmen im Dachgeschoss

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Unzureichend gedämmte Dächer sind im Winter besonders gut zu erkennen

Seit der Einführung der Energieeinsparverordnung 2002 (EnEV 2002) besteht die gesetzliche Pflicht, die oberste Geschossdecke...

Rollläden auf Dachfenstern sparen Energie

Wärmeverluste im Überblick

Wärmeverluste im Überblick

Mit der neuen Energieeinsparverordnung ist auch der Energieausweis für Bestandsgebäude in seine Einführungsphase getreten. Wer...

Wann ist ein Dach dampfdiffusionsoffen?

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Eine Dampfbremse schränkt das Diffundieren von Wasserdampf in die Wärmedämmung ein. Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen, deren Diffusionsoffenheit nach Außen zunimmt, gewährleisten eine geregelte Abführung der Luftfeuchtigkeit über Diffusion.

Wohin gelangt die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit? Aufeinander abgestimmte Dampfbremsen gewährleisten ein geregeltes Abführen.