Feuchte: Entstehung, Arten und Beseitigung

Luftwechsel, relative Luftfeuchte und Lüftungsanlagen

Feuchtigkeit in Gebäuden entsteht durch verschiedene innere oder äußere Quellen: Von außen können Regen oder Grundwasser durch Undichtheiten und fehlende Sperrschichten eindringen. Innenliegende Feuchtequellen sind u.a. Wasserdampf, der im Alltag beim Waschen und Kochen, durch Personen, Pflanzen und beispielsweise feuchte Handtücher abgegeben wird (Normalbelastung) oder durch das Duschen und beim Kochen (Spitzenbelastung) entsteht. Auch Tauwasser an Innenoberflächen von Bauteilen ist eine mögliche Feuchtequelle.

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Die herrschende Luftfeuchte im Raum wird im Allgemeinen durch die relative Luftfeuchte gekennzeichnet, die angibt, wieviel der maximal möglichen Wasserdampfmenge in der Luft enthalten ist. Sie wird bestimmt durch

  • die Feuchteproduktion im Raum
  • den Luftaustausch mit der Außenluft (Luftwechsel) und gegebenenfalls Nachbarräumen sowie deren Temperatur und Feuchte
  • die Sorptionseigenschaften der Raumumschließungsflächen, des Mobiliars und anderer Gegenstände im Raum
  • den Feuchtetransport durch Außenbauteile.

Ihre Berechnung erfolgt mithilfe der Feuchtebilanz über den Raum. Entscheidende Faktoren zur Berechnung der relativen Luftfeuchte sind neben der Feuchteproduktion im Raum die relative Feuchte der Außenluft, der Sättigungsdampfdruck der Raum- und Außenluft, die Gaskonstante von Wasserdampf sowie Temperatur, Volumen und Luftwechsel der Raumluft.

Zur Sicherstellung eines behaglichen Raumklimas und zur Vermeidung von Bauschäden durch Kondensatausfall ist der Luftwechsel in einem Gebäude von entscheidender Bedeutung. Er erfolgt bei der freien Lüftung auf natürliche Weise, also ohne Ventilator. Die frische Außenluft strömt über undichte Öffnungen in der Gebäudehülle (z B. Fugen, Fenster oder Rollladenkästen) ins Gebäudeinnere. Dies geschieht über natürliche Kräfte wie den Wind, den thermischen Auftrieb oder den Gewichtsunterschied der Luft bei Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen. Die Kräfte erzeugen einen Luftvolumenstrom, der durch das Gebäude strömt und dabei die Luft austauscht.

Reicht die natürliche Lüftung für den notwendigen Luftwechsel nicht aus, kommt eine mechanische Lüftung zum Einsatz. Sie sorgt mit gezielter Luftführung und einem oder mehreren Ventilatoren bedarfsbezogen und unabhängig von äußeren Einflüssen (Winddruck/Temperaturen) für den geforderten Luftwechsel im Raum, in der Wohnung oder im Gebäude.

Aufgrund der zunehmend luftdichten Bauweise ist die mechanische Lüftung auf dem Vormarsch. Moderne, energiesparende Lüftungsanlagen passen den Luftaustausch den jeweiligen Anforderungen an und beugen Feuchte und Schimmelpilzen vor. Zusätzlich lässt sich mit einer modernen Lüftungsanlage Heizenergie sparen. Für den Gebäudebestand sind sie ein „Kann“, für Niedrig- und Passivhäuser ein „Muss“.

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