Glaskrümel
ESG-Partikel, Recycling und granulare Materie
Einscheibensicherheitsglas (ESG) wird insbesondere aus Gründen
der Prävention von Verletzungen bei Glastüren, Glasbrüstungen und
Oberlichtfenstern verwendet. Wenn ESG beschädigt wird und bricht,
entstehen sogenannte Glaskrümel. Wissenschaftlich werden diese
Partikel ebenso wie Sand, Kies, Splitt, Körner und pharmazeutisches
Puder als granulare Materie bezeichnet.
Das Bruchbild von ESG zeigt keine spitzwinkeligen Splitter mit
scharfen Kanten, sondern stattdessen Partikel mit einer
würfelartigen Körnung. Aufgrund der stumpfen Kanten mit meist nur
wenigen Millimetern Länge verringern diese die Verletzungsgefahr
durch Schnittwunden. Einzelne Krümel können jedoch als Schollen
zusammenhängen und damit größere, lappenartige Flächen bilden.
Diese wiederum stellen ein höheres Gefahrenpotential dar, da sie
schwerer und vor allem rutschiger sind.
Gallerie
Glaskrümel mögen zwar Abfälle oder Fragmente von hochwertigeren Produkten sein, jedoch können sie recycelt werden, beispielsweise als Fusing-Granulat für Schmelzarbeiten wie Glasmosaiken. Je nach Körnung eignen sich Glaskrümel außerdem als Strahlmittel für Druckluftstrahl-Techniken wie Polieren, Mattieren und reinigendes Sandstrahlen bei Oberflächen aus Metall, Beton oder Stein.
Granulare Materie zeigt im Materialverhalten sowohl Merkmale eines Festkörpers als auch einer Flüssigkeit. Diese bemerkenswerten physikalischen und materialwissenschaftlichen Eigenschaften werden gegenwärtig in Forschungsprojekten verschiedener Institutionen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht. Im besten Falle eröffnen diese Forschungen nicht nur neue Möglichkeiten im sinnvollen Umgang mit Materialien wie Glaskrümeln, sondern auch weiterführende Erkenntnisse für physikalische Phänomene wie Kohäsion, Segregation und Kinetik. -sj
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