_Fenster und Türen
Metalle als Rahmenmaterial
Stahl, Aluminium, Legierungen und Kombinationen
Bei Metallfenstern ist zu unterscheiden, ob der Fensterrahmen,
also das konstruktive Profil, aus Metall besteht, oder ob es sich
nur um eine metallene Oberfläche handelt. Zudem sind zahlreiche
Materialkombinationen wie Holz mit Metall oder Kunststoff mit
Metall auf dem Markt. Legierung, Eigenschaften, Güteklasse und
Oberfläche bedingen sich gegenseitig. Die für Fenster- und
Türprofile am häufigsten verwendeten Metalle sind im Folgenden
aufgeführt.
Gallerie
Gusseisen
Gusseisen wird seit Ende des 18. Jahrhunderts als
Konstruktionsmaterial verwendet. Es handelt sich um eine
Eisenlegierung mit Anteilen von Mangan, Chrom und Nickel und mit
einem Kohlenstoffgehalt von mehr als 2%. Gusseisen hat einen
geringen Schmelzpunkt und eine dünnflüssige Schmelze. Diese
graubraunen Fensterprofile sind meist sehr filigran und nur für
Einfachverglasung geeignet. Die heute noch erhaltenen
Gusseisen-Fenster werden entweder energetisch durch zusätzliche
Scheiben, sogenannte Vorsatzscheiben, verbessert oder sie werden
nur noch in Innenräumen verwendet, z. B. als dekorative
Raumteiler.
Stahl
Als Stahl werden ca. 5.000 verschiedene Eisenlegierungen
bezeichnet, bei denen der Kohlenstoffgehalt maximal 2% betragen
darf. Je nach Legierung hat Stahl bestimmte Eigenschaften wie zum
Beispiel Rostverhalten, Korrosionsbeständigkeit, Säurebeständigkeit
und Temperaturfestigkeit im Brandfall. Insbesondere in Gewerbe- und
Industriebauten seit der vorletzten Jahrhundertwende wurden
Stahlfenster eingesetzt, weil sie als besonders stabile und schmale
Profile sehr große Fensterflächen bilden können. Heutige
Stahlprofile sind noch immer sehr schmal, aber inzwischen auch
wärmegedämmt und thermisch getrennt gefertigt.
Edelstahl
Edelstahl, auch unter den beiden Bezeichnungen V2A und V4A bekannt,
ist eine besonders reine Stahllegierung mit sehr wenig Schwefel-
und Phosphoranteilen und silbrig-edel wirkender Oberfläche.
Edelstahl ist jedoch nicht zu verwechseln mit rostfreiem Stahl,
denn dieser enthält mindestens einen 10%-Anteil an Chrom.
Cortenstahl
Cortenstahl, eine Legierung mit Anteilen von Kupfer, Chrom und
Phosphor, ist architektonisch ein sehr beliebtes Material, weil es
eine visuell spannende rostrote poröse Oberfläche mit Patina hat.
Hierbei handelt es sich um eine Korrosionsschutzschicht aus
Sulfaten und Phosphaten bzw. aus den chemischen Prozessen dieser
Salze an der Luft.
Aluminium
Aluminium ist das beim Fensterbau am meisten verbreitete Metall. Es
handelt sich um eine Aluminium-Mangan-Legierung mit Anteilen von
Eisen, Magnesium und Kupfer, die als Leichtmetall nur ein geringes
Gewicht hat. Es werden meist gedämmte Hohlprofile verarbeitet, die
jedoch im Vergleich zu Stahlprofilen bei gleicher Tragfähigkeit
einen größeren Querschnitt haben.
Bronze
Fenster aus Bronze ähneln in ihren Eigenschaften Aluminiumfenstern.
Bronze bzw. Baubronze wirkt sehr edel und dekorativ, weil das
natürliche Farbspektrum von Kupferrot über Braun- und Grautöne bis
zu Grüntönen reicht. Bronze ist relativ witterungsunempfindlich
auch in Gegenden mit hohem Feuchte- und Salzgehalt in der Luft wie
beispielsweise am Meer.
Messing
Messing, also eine Legierung aus Kupfer und Zink, ist als
Fenstermaterial wenig verbreitet, hat aber den Vorteil einer sehr
edlen goldbrauen Optik, ist sehr korrosionsbeständig und
vollständig recycelbar. Bei Messing beträgt der Kupfergehalt
mindestens 50%.
Kupfer
Aufgrund seiner besonders guten Mischbarkeit mit anderen Metallen
ist Kupfer sehr variabel und dient zur Herstellung zahlreicher
Legierungen mit Zink zu Messing und Zinn zu Bronze. Das Metall ist
langlebig, gut verformbar, besitzt eine hohe elektrische und
Wärmeleitfähigkeit sowie einen hohen Korrosionswiderstand. Im
Bauwesen wird es häufig in gewalzter Form als Blech (Dach, Fassade,
Fenster) oder Rohr eingesetzt.