Anforderungen an Fassaden
Die Fassade ist die Schnittstelle zwischen Innen- und
Außenraum und damit als Raum begrenzendes Bauteil internen und
externen Beanspruchungen ausgesetzt. Sie wird häufig mit der
menschlichen Haut verglichen, die den Energiehaushalt des Körpers
regulieren kann, indem sie auf sich ändernde Einflüsse und
Verhältnisse reagiert. Entsprechend ist es die Aufgabe der Fassade,
den Nutzern von Gebäuden eine behagliche Innenraumsituation zu
gewährleisten und den Energiehaushalt des Gebäudes positiv zu
beeinflussen. Die Erfüllung dieser Aufgabe ist wesentlich von den
klimatischen Rahmenbedingungen abhängig, so dass die Auswahl und
Ausführung der Fassade abhängig von der geografischen Lage eines
Gebäudes stark variieren kann.
Gallerie
Extern übernehmen Fassaden den Wind-, Regen- und Wärmeschutz und
beeinflussen die Energieeffizienz eines Gebäudes wesentlich, da sie
in enger Wechselwirkung mit der technischen Ausrüstung des Gebäudes
stehen. Ein guter baulicher Wärmeschutz der Fassade führt in der
Regel zu kleineren Heizflächen, ein guter Sonnenschutz zu geringeren Kühlmaßnahmen. Im
öffentlichen Raum sind Fassaden außerdem wichtiges
Gestaltungselement und oft auch Ausdruck der Nutzung eines
Gebäudes. Intern haben Fassaden wesentlichen Einfluss auf das
Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer in Bezug auf den
Raumkomfort und die Identifikation mit dem Gebäude.
Konstruktiv müssen Fassaden in der Regel nur ihr Eigengewicht und
Windlasten auf die tragende Struktur übertragen. In Ausnahmefällen
übernehmen sie auch weitere Lasten aus anderen Bauteilen (z. B.
Decken, Dächer, Wände) oder aus zusätzlichen Anforderungen in Bezug
auf die Sicherheit (z. B. Absturz, Einbruch, Explosion). Die
genannten Anforderungen können in einem Bauelement integriert sein
oder in verschiedenen Schichten Teil der Fassade sein. Weitere
Anforderungen an die Gestaltung und Konstruktion können sich auch
aus dem Bauablauf im Hinblick auf die Vorfertigung, Fügung und
Montage ergeben.
Anforderungen an die Gestaltung:
- Einbindung in städtebauliche Vorgaben,
- Corporate Design,
- Individualität,
- Materialität.
Anforderungen an die Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit
- klimatechnischer Raumabschluss,
- Wärme- und Sonnenschutz,
- Wind- und Regenschutz,
- Raumbelüftung.
Anforderungen an die visuelle Behaglichkeit
- Raumbelichtung (1:10 der Grundfläche),
- Sichtbezug nach außen,
- Blendschutz und Lichtlenkung,
- Gewährleistung der Reinignungsmöglichkeit.
Anforderungen an die akustische Behaglichkeit
- Schalldämmung nach außen,
- Schallabsorption nach innen.
Anforderungen an die Sicherheit und Schutz
- Strahlungen (UV, Radar),
- Beschädigung (Einbruch und Explosion),
- Absturz (Brüstungshöhe, Glasart, Beschlagsart),
- Brandüberschlag und Wärmestrahlung,
- Nutzung als Rettungsweg.
Anforderungen an die Funktionalität
- Barrierefreiheit (Schwellen, Zugänglich- und Bedienbarkeit),
- Flexibilität (Anpassung an externe und interne Einflüsse),
- individuelle Bedienbarkeit und/oder zentrale Steuerbarkeit,
- Integration von Gebäudetechnik.
Konstruktion und Montage
- Aufnahme von Lasten und Bewegung,
- Bauzeiten (z. B. Grad der Vorfertigung),
- Bauabläufe (z. B. Art der Verbindungen und Fügungen).
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