Arten von Fassadenkonstruktionen: Einführung

Fassaden können nach zwei Arten unterschieden werden in schwere, massive Wandkonstruktionen und leichte, skelettartige Außenhäute. Zu letzteren zählen ein- und mehrschalige Fassaden (Doppelfassaden) sowie kombinierte Fassaden, die ein- und mehrschalige Prinzipien und haustechnische Funktionen miteinander verbinden.

Gallerie

Massive Außenwandkonstruktionen sind lastabtragende, raumabschließende Bauteile, die durch entsprechend dicke Wandstärken auch dazu dienen, ein gleichmäßiges Innenraumklima – kühl im Sommer und gemäßigt im Winter – herzustellen. Öffnungen in der Wandkonstruktion waren früher je nach Bedarf eher kleinformatig und wurden abhängig vom Klima mit Lüftungs- und Sonnenschutzgittern oder mit Verglasungen versehen.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden aufgelöste Wandkonstruktionen wie der Fachwerk- und Holzskelettbau und der Stahl- und StahIbetonskelettbau, bei denen die Funktionen der Lastabtragung und des Raumabschlusses getrennt wurden. Die Außenwände wurden zu einem skelettartigen Tragwerk aufgelöst, der tragende Anteil reduziert und damit der Übergang zu den heutigen nicht tragenden leichten Fassadenkonstruktionen vollzogen. Heute verstehen wir unter Fassadenkonstruktionen in der Regel leichte großflächige Außenwandkonstruktionen mit hohem Glasanteil, die im Gegensatz zu massiven Außenwänden keine Gebäudelasten abtragen müssen und vor dem tragenden Skelett montiert werden (Curtain walls). 

Zahlreiche Fassadenarten haben über die Geschichte sowohl massive, als auch leichte Außenwände hervorgebracht, wobei Letztere aufgrund des technischen Fortschritts im heutigen Architekturgeschehen weitaus vielfältiger vertreten sind. Für einen Überblick über die wichtigsten Fassadenarten siehe Artikel zum Thema und Surftipps.

Fachwissen zum Thema

Tragwerksraster, Ausbauraster und Fassadenraster können anhand der Außenwände erkennbar sein und so einen Eindruck vom Inneren des Gebäudes vermitteln.

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Fassadenarten

Außenwände

Die Bauteile können Teil einer schützenden und repräsentativen Fassade sein oder zum Tragwerk des Gebäudes gehören. Entsprechend vielfältig sind Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten.

Zweite-Haut-Fassade an der GSW-Zentrale in Berlin, Architektur: Sauerbruch Hutton

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Fassadenarten

Doppelfassaden: Arten

Die Entwicklung der Doppelfassade basiert auf der Ergänzung von haustechnischen Elemente bzw. Funktionen innerhalb der Fassade....

Die Kastenfenster-Fassade des Kollhof-Towers am Potsdamer Platz in Berlin ist mit Kastenfenstern in der Lochfassade aus Klinker-Fertigteilen ausgeführt

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Fassadenarten

Doppelfassaden: Kastenfenster-, Schacht-Kasten- und Korridorfassade

Die Mehrgeschoss- oder Zweite-Haut-Fassade (ZHF) wird ohne horizontale und vertikale Abschottungen als äußeres Schild vor der...

Die Westfassade des GSW-Hochhauses in Berlin ist eine Zweite-Haut-Konstruktion mit gebäudehohem Fassadenzwischenraum, Architektur: Sauerbruch Hutton

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Fassadenarten

Doppelfassaden: Puffer-, Abluft-, Zweite-Haut-Fassaden

Werden Doppelfassaden als vollflächige zweischalige Glasfassaden ausgebildet, lassen sie sich hinsichtlich ihrer...

Die Glasfassade der Hamburger Elbphilharmonie setzt sich aus 1.100 unterschiedlichen Elementen zusammen, Architekten: Herzog & de Meuron

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Fassadenarten

Glasfassaden

Die Forderung nach hoher Transparenz, natürlicher Belichtung und repräsentativer Gestaltung haben im Laufe des 20. Jahrhunderts zu...

An Hochhäusern mit Glasfassaden wie dem Weser Tower in Bremen ist Sonnenschutz unerlässlich; den hohen Windlasten hält diese Variante aus Edelstahl gut stand, Architektur: Murphy/Jahn, Chicago

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Fassadenarten

Leichte Konstruktionen

Im Vergleich zu massiven Lochfassaden bieten leichte Fassadenkonstruktionen vor allem bessere Belichtungsmöglichkeiten und einen...

Zwischen den Pfosten und Riegeln können Glasflächen, Blindpaneele oder Öffnungselemente angeordnet sein.

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Fassadenarten

Pfosten-Riegel-Fassade

Das Fassadensystem mit tragenden Profilen kommt üblicherweise dort zum Einsatz, wo große Höhen oder weite Feldbreiten erreicht werden sollen.

Inkunabel der Architekturgeschichte: Das Bauhaus in Dessau mit Vorhangfassade, Architektur Walter Gropius, Baujahr 1926

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Fassadenarten

Vorhangfassaden

Die eng mit dem Namen Walter Gropius verbundene Fassadenart stellt eine leichte, nichttragende Außenwand dar, die in einem Bauteil Innenraum- von Außenklima über mehrere Geschosse hinweg trennt.

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Wartung und Instandhaltungneu

Zur Erhaltung der Gebrauchstauglichkeit ist eine regelmäßige Reinigung der Fassadenelemente notwendig.

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Durch regelmäßige Inspektionen, Reinigungsarbeiten und Instandsetzungen bleiben Fassaden langfristig erhalten.

Anforderungen an Fassaden

Gestalterische, bauphysikalische und mechanische Anforderungen bestimmen die Konzeption der Fassade

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Gestaltung, Bauphysik, Technik, Montage – die vielschichtige Haut von Gebäuden muss unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden.

Arten von Fassadenkonstruktionen: Einführung

Massive Wandkonstruktionen auf hölzernen Pfählen in Venedig

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Nach zwei Arten können Fassaden grob unterschieden werden: massive Wandkonstruktionen und leichte, skelettartige Außenhäute. Eine Einführung und weiterführende Links.

Energieoptimierte Gebäude und intelligente Fassaden

Der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin galt zur Zeit seiner Erbauung als das „erste ökologische Hochhaus Deutschlands“. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

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Sparsamkeit im Energieverbrauch und hoher Nutzungskomfort, das sind die zwei Komponenten, die durch intelligente Lösungen im Fassadenbau umgesetzt werden sollen.

Entwicklung der Gebäudehülle im 20. und 21. Jahrhundert

Neue Nationalgalerie in Berlin, Architektur: Mies van der Rohe, 1968

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Die Forderung nach hoher Transparenz, natürlicher Belichtung und repräsentativer Gestaltung haben im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer zunehmenden Verbreitung von Glasfassaden geführt.

Farbe in der Architektur

Polychromes, ornamentiertes Renaissance-Fachwerk

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Von Renaissance und Barock, über Jugendstil und Klassischer Moderne bis zu Brutalismus und Postmoderne – Epochen sind immer auch farblich geprägt. Ein Überblick.

Fassadenelemente als abschließende Bauteile

Alleskönnerin Fassade? Anforderungen an die Gebäudehülle ergeben sich hinsichtlich Akustik, Wärme, Feuchte, Belüftung, Schutz gegen UV-Strahlung, Belichtung, Dichtigkeit gegen Regenwasser, Druck- und Sogkräfte aus Windbelastung, Ein- und Ausblick, Schutz vor Wärme und Kälte sowie statische Belastungen von innen und aus den Eigenlasten. Im Bild der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

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Die Entwicklung von der massiven Wand hin zur filigranen Gebäudehülle unserer Tage bringt große Herausforderungen mit, denn neben Transparenz haben Fassaden unzählige weitere Aufgaben zu erfüllen.

Lastannahmen und Lastverteilung

Die Pfosten-Riegel-Fassade der Neuen Nationalgalerie in Berlin besteht aus thermisch nicht getrennten Stahlprofilen (Zustand vor der Sanierung). Ludwig Mies van der Rohe

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Nicht nur als Hülle fungieren Fassaden, sondern mitunter auch als konstruktiv wirksames Bauteil, welches physische Kräfte, sowohl von außen, als auch durch das Eigengewicht des Bauwerks, aufnimmt und verteilt.

Raster, Module und Maßordnung

Die wichtigen Linien der Fassadengestaltung basieren unter anderem auf den Maßen des menschlicher Körper, statischen Erfordernissen und Baustandards.

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MHZ Senkrechtmarkise

Die zip 6 ermöglicht eine Beschattung bis 6 m Breite und 3,50 m Höhe – bei einer zugleich schlanken 110er-Kassette.

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