Sommerhaus auf einer dänischen Insel
Mit Meerblick
Meerumschlungen von Ostsee und Nordsee ist Dänemark mit seinen vielen Inseln. Zwischen weniger als 5 m² und gut 7.000 m² sind sie groß – teils Naturschutzgebiete mit mehr tierischen als menschlichen Bewohnern, teils von über 2.300.000 Menschen bewohnt wie Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen. Auf einem kleinen, wenig besiedelten Eiland ist nach Plänen von Ginnerup Arkiteker ein neues Sommerhaus errichtet worden. Mit Platz für zwei Personen, ganz nah am Wasser und vor einer offenen Wiesenlandschaft erhebt sich das Fritidshus M.
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Küste und offene Wiesenlandschaft
Nur ein schmaler Küstenstreifen mit Sand, Kieseln und größeren Steinen liegt zwischen dem Meer und dem schlicht wirkenden Häuschen. Auf einer im Boden verankerten Betonplatte ruht der 55 m² große Neubau in traditioneller Form: rechteckiger Grundriss, ein Geschoss, Satteldach. Der um vier Stufen erhöhte Sockel aus Ortbeton auf der Wiese ist einerseits Fundament und dient zugleich bei schweren Stürmen und hohem Wasserstand als Schutz.
Naturstein und Glas
Das Sommerhaus zeigt sich in den Farben der umgebenden
Küstenlandschaft: mit einer Fassade aus grauem und bräunlichem
Naturstein – den Steinen am Ufer ähnelnd – und mit einer
Dachbedeckung aus dunkelgrauem Schiefer. Dennoch mutet das Häuschen
keineswegs massiv, sondern vielmehr transparent und leicht an: Die
Fassade wird durch in metallisch-grau gerahmte, großflächige
Verglasungen unterbrochen. Übereckfenster sowie bodentiefe Fenster und
Fenstertüren mit Aluprofilen prägen das Äußere mit und lassen viel
natürliches Licht einfallen.
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Ausblicke in alle Himmelsrichtungen
Über Türen in den beiden Längsseiten auf der West- und
Ostseite kann das Gebäude betreten werden. Beide Zugänge führen in
den ersten Bereich des zweigeteilten Inneren: in das Wohn- und
Esszimmer mit Küche, die sich um den zentral eingestellten Kern mit
dem Badezimmer schmiegen. Durch eine Glastür sowie eine Glaswand im
Giebel abgetrennt ist das nach Norden zum Meer ausgerichtete
Schlafzimmer. Da der Bau diagonal zur Uferlinie ausgerichtet ist,
ist auch vom Wohnraum der Blick auf den nahen Strand
möglich.
Hell und offen ist es innen – durch die großzügigen Glasfenster
und durch die Raumhöhe. Das Haus öffnet sich bis ins Dach ohne
weitere Ebene. Zudem sind alle Innenwände und die inneren
Fensterprofile in Weiß gehalten, auch die geneigten Wände des
Daches. Letztere sind für eine gute Raumakustik mit weißen
Lochplatten bestückt, die dem schallharten Boden entgegenwirken.
Gleichsam als Fortsetzung der Steinfassade ist der Böden des
gesamten Hauses mit Platten aus lokalem Limestone bekleidet. Der
Naturstein in dunklen Grau- und Braunnuancen kommt auch in der
Küchennische zum Einsatz. Für die Fronten der Küche und die wenigen
anderen Einbaumöbel wird dunkel geräuchertes Eichenholz verwendet.
Schlicht anmutend, aber exquisit, lokal und robust sind die wenigen
Materialien.
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Gerahmte Natur und nahtloser Übergang
Inszeniert wird vor allem die umgebene Natur, die beim Blick
durch die großen Glasfenster ständig präsent und gerahmt ist. Auch
ein nahtloser Übergang ist möglich: Nicht nur durch die Haustüren,
sondern auch durch je zwei bodentiefe Schiebefenster im nördlichen
Schlafzimmer und im südlichen Wohnbereich. Mechanisch bedienbar mit
schlichten Türgriffen aus Edelstahl lassen sie sich schienengeführt
öffnen, Luft durch das Haus wehen und Schritte über die niedrige
Schwelle nach draußen oder drinnen zu. -jb
Bautafel
Architektur: Ginnerup Arkiteker, Horsens
Projektbeteiligte: Drias, Tørring (Ingenieurberatung)
Bauherr/in: privat
Fertigstellung: 2021
Standort: eine Insel, Dänemark
Bildnachweis: Niels Nygaard (Fotos), Ginnerup Arkitekter (Zeichnungen)
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