Anwendungen und Funktionen von Beschlägen

Beschläge haben vielfältige Funktionen: sie verbinden Fensterflügel mit Fensterrahmen, Türblatt mit Zarge, Türen an Möbeln mit dem Korpus und ermöglichen die Bewegung der genannten Bauelemente sowie die von Toren, Klappen, Flügeln, Schubern und Schubladen. In Abhängigkeit vom Bauelement werden Fenster-, Tür-, Tor- und Möbelbeschläge sowie Beschläge für Sonderaufgaben unterschieden.

Gallerie

In ihrer Urform waren Beschläge einfache Aufsatzbänder, die z.B. die einzelnen Bohlen eines Türblatts oben und unten zusammenhielten und ein Bewegen durch Drehen auf einer Dornachse am Rahmen, den Angeln, erlaubten. Moderne Beschläge, z.B. an Fenstern, gestatten eine Vielfalt von Öffnungsarten, so durch Drehen, Kippen, Wenden, Klappen, Schieben, parallel Ausstellen etc. 

Allgemeine Hinweise zu Beschlägen gibt die DIN 18357 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) - Beschlagarbeiten. Diese Bestimmungen der VOB regeln im Sinne von Fachvorschriften alle im Zusammenhang mit der Auswahl, Eignung, Ausschreibung und Montage wichtigen Details zu Beschlägen. Darüber hinaus gibt es für Sonderbauten spezifische Regeln, so für Schulen, Krankenhäuser, Versammlungsstätten. Weitere Richtlinien geben die Hersteller in ihren Planungsmappen und Beschlageinbauzeichnungen vor.

Die Vielfalt der Beschläge und Beschlagsysteme lässt sich einteilen nach:

  • der Art des beweglichen Elements:
    in Fenster-, Tür-, Tor- und Möbelbeschläge
  • der Öffnungsweise des beweglichen Elements:
    in Dreh-, Drehkipp-, Wende-, Schwing-, Schiebe- und Sonderbeschläge
  • der Funktion:
    in Funktions- und Zierbeschläge; Funktionsbeschläge sind für die Bewegung notwendig, Zierbeschläge erfüllen nur gestalterische Nebenfunktionen
  • dem Werkstoff des Beschlags:
    in solche aus Aluminium, Messing, Stahl, Kunststoff, Sinterwerkstoff
  • dem Gewicht des Flügels in Tragfähigkeitsklassen
  • dem Widerstand gegen Einbruchsversuche in Schutzklassen
  • sowie den Einzelbauteilen und Beschlagsystemen
Beschlagsysteme bestehen aus genau aufeinander abgestimmten Bauteilen, die als Set geliefert und nur komplett am Bauelement eingebaut werden dürfen. Einbau und Wartung sind nach Beschlageinbauzeichnung bzw. Herstellervorschriften vorzunehmen.

An Fenstern und Türen sind Beschläge die zentralen Bedieneinrichtungen. Man kann sie unterteilen in Bewegungs- und Lagerelemente auf der Bandseite und in Bedienelemente auf der Verschlussseite. An Fenstern und Fenstertüren sind Verschluss- und Bandseite über Gestänge und Umlenkungen verbunden. An Türen und Toren mit fester Öffnungsweise sind sie voneinander unabhängig. Das zentrale Bedienelement an Fensterbeschlägen ist der Drehgriff, auch Griffolive genannt. An Türen ist das zentrale Bedienelement der Verschlussseite der Drücker. Er ist das außen sichtbare Bauteil der Drückergarnitur.

An Fenstern und Türen sind Beschläge auch entscheidend für den Einbruchschutz und die Dichtigkeit gegenüber atmosphärischen Einflüssen. Zum Einbruchschutz besitzen zeitgemäße Beschläge und Beschlagsysteme mehrere Sicherheitsbauteile, z.B. abschließbare Griffoliven, Anbohr- und Aushebelschutz, verdeckte Anordnung im Bauteil. Der Grundgedanke beruht auf der gesicherten Erfahrung, dass Einbruchversuche in vielen Fällen abgebrochen werden, wenn der Angriff auf zeitraubenden Widerstand am Bauelement stößt.

In der Entwicklung von Beschlägen sind diverse Tendenzen zu erkennen:

  • Das Objekt und seine Nutzerguppen bestimmen das Design der Beschläge. So werden für herausragende Objekte und architektonisch empfindliche Restaurierungsaufgaben von den Herstellern exklusiv Beschläge und Beschlagserien entworfen.

  • An den Bedienelementen des Beschlags lösen Edelstahl und farbige Kunststoffüberzüge den Aluminiumdruckguss als Werkstoff ab.

  • Beschläge werden zunehmend in das Bauelement integriert und nicht mehr wie Bänder aufgesetzt; die Bauteile und Funktionen sind von außen kaum mehr zu erkennen. Sichtbar bleibt nur das Bedienelement selbst, z.B. der Griff, Drücker oder die Olive.

  • Die Kombination von Elektronik mit den Bauteilen eines Beschlagsystems löst die rein mechanische Wirkungsweise der Beschläge ab und erweitert sie in Verbindung mit dem Bauelement selbst zu einem universell steuerbaren Zutritts- und Öffnungssystem.
Die vielfältigen Funktionen von Beschlägen erfordern einen steigenden Aufwand an Inspektion, Wartung und Instandhaltung. Üblich sind z.Z. folgende Wartungsintervalle: in privaten Wohnungen einmal jährlich, in Schulen zweimal jährlich. Wartungsverträge sollten vom Fachpersonal ausgeführt werden.

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