Neues Prüfverfahren für Sonnenschutztextilien
Blendschutzmessungen der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF)
Tief stehende Wintersonne kann unangenehm blenden. Beschattungstextilien sollen diese Effekte vermeiden, aber zugleich Licht in den Raum lassen. Die öffentliche Stiftung der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) untersucht im eigenen Lichtlabor mit speziellen Lichtmesstechniken, wie Textilien den Lichteinfall optimieren können. Denn durch gezieltes Tageslichtmanagement verbessert sich das Raumklima, Kunstlichtbedarf sinkt und Energie wird gespart.
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Prüfmethode über den Abschirmwinkel
Mit textilen Beschattungssystemen lässt sich das Tageslicht steuern: Innen kommen Rollos, Faltstores oder Vorhänge zum Einsatz, außen Raffstores, Markisen oder Screens. Die Mitarbeitenden der DITF haben eine nun eine Messmethode entwickelt, mit der sie die Wirkung dieser Systeme noch präziser ermitteln können. Ein zentraler Wert dabei ist der Abschirmwinkel (Englisch: cut-off angle). Er zeigt an, ab wann direkte Sonneneinstrahlung blockiert wird. Zur Bestimmung setzen die Laborant*innen eine winkelabhängige Lichtmessung ein. Dabei wird die Transmission eines Sonnenschutztextils so lange geprüft, bis sie unter einen definierten Wert fällt. Je nach Symmetrie der Probe sind bis zu 29 Einzelmessungen nötig.
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Einfluss auf die Blendschutzklasse
Diese Methode ist in die bestehende Norm zur Blendschutzbewertung DIN EN 14501: Abschlüsse – Thermischer und visueller Komfort eingeflossen. Hier wurden bisher die normalen und diffusen Lichttransmissionsgrade herangezogen, die jedoch bezüglich des Blendschutzes wenig genau sind. Das gilt etwa für Sonnenschutz mit kleinen Öffnungsgraden von 1 bis 3 %. Die neu ermittelten Abschirmwinkel können folglich zu einer Höherstufung in der Blendschutzklasse führen.
Präzise Messungen für maßgeschneiderte Lösungen
Zusätzlich bietet das Institut Prüfverfahren für weitere lichttechnische Anwendungen an, darunter Auflichtmessungen sowie Tests für selbstleuchtende oder lichtleitende Textilien. Mit diesen Methoden können Hersteller ihre Produkte weiterentwickeln und an verschiedene Lichtverhältnisse anpassen.
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