Forschungsprojekt Daylight in Sustainable Urban Design
Tageslicht und Städtebau
Das Sonnenlicht ist die zentrale Antriebskraft unserer Erde. Als Lebewesen sind wir abhängig vom Licht der Sonne. So wird ihre Energie etwa von Pflanzen verwertet, welche wir als Nahrung zu uns nehmen. Tageslicht ermöglicht es uns zu sehen und gibt unserer biologischen Uhr wertvolle Informationen, welche unser Gehirn, unsere Organe, unseren Metabolismus und unseren Schlafrhythmus beeinflussen. Der Zugang zu Tageslicht ist lebensnotwendig für Gesundheit und Wohlbefinden. Das ist der Grund, warum sich ein interdisziplinäres Team am Architektur-Departement der ETH Zürich im Zuge des Forschungsprojektes Daylight in Sustainable Urban Design der Frage widmet, welchen Herausforderungen und Möglichkeiten von Tageslicht wir im Städtebau von morgen begegnen werden.
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Es wird angenommen, dass 2050 bis zu sechs Milliarden Menschen in städtischen Gebieten leben werden. Neben Hitzeinseln und der Reduzierung von Grünräumen ist auch der Zugang zu Tageslicht eine Herausforderung des Städtewachstums. Architektinnen und Architekten haben immer weniger Einfluss auf die Tageslichtsituationen in Gebäuden. Doch die zukünftige Stadt soll nachhaltig sein und eine hohe Lebensqualität bieten. Das von der Velux-Stiftung unterstützte Forschungsprojekt widmet sich mit einer Laufzeit von drei Jahren den vielseitigen Aspekten des Tageslichts im nachhaltigen Städtebau. In prototypischen Fallstudien in unterschiedlichen Ländern werden integrierte und aktive Ansätze im Städtebau getestet. Durch die Auswahl verschiedener Standorte können die Forschenden den Einfluss von Parametern wie Breitengrad, Klima oder städtische Morphologie auf die Tageslichtqualität untersuchen.
Ein neuer Stadtplan für Sarajevo
Welche Rolle spielt
Tageslicht im Städtebau? Wie beeinflusst es Menschen, ihr Verhalten
und ihre Gesundheit? Die Qualität und Quantität des Tageslichts in
unterschiedlichen Gebäudetypologien und in öffentlichen Plätzen
wird im Städtebau zentral, um die Effekte des Klimawandels und von
städtischen Hitzeinseln zu mindern. Die interdisziplinäre
Projektgruppe untersucht unter anderem an Fallstudien in Sarajewo
und Singapur, wie nachhaltige Stadtgestaltung und innovative
Energietechnologien die Tageslicht-Thematik besser einbeziehen
können, um das menschliche Wohlbefinden, die Gesundheit und den
Wohnkomfort zu unterstützen.
Das Forschungsprojekt ist in einen breiteren Forschungskontext des Lehrstuhls für Architektur und Städtebau von Prof. Hubert Klumpner eingebettet. Es handelt sich dabei um eine Fallstudie zur Entwicklung eines neuen allgemeinen Stadtplans für den gesamten Kanton von Sarajevo in Bosnien und Herzegowina. Mit Hilfe von evidenzbasierten Simulationen des Tageslichts werden quantitative und qualitative Beurteilungen durchgeführt, um die Entscheidungs- und Politikfindungsprozesse auf verschiedenen Planungsebenen zu unterstützen. Mit einem mobilen Forschungslabor werden zusätzliche Klimadaten gesammelt, um einen digitalen Zwilling der Stadt zu erstellen, in welcher das Tageslicht für unterschiedliche Planungsszenarien simuliert werden kann. Langfristig möchte das Projekt eine Basis für die Erforschung und Nutzung von Tageslicht in der nachhaltigen Stadt- und Architekturplanung schaffen. Diese Expertise soll auch in die Architekturausbildung integriert werden. Bereits jetzt werden tageslichtbezogene Vorlesungen und Workshops von der Professur Klumpner angeboten. In den Design Studios des Lehrstuhls erlernen die Studierenden anhand von evidenzbasierten Simulationen fundierte Entwurfsentscheidungen zu treffen. Der Ansatz soll in Zukunft auf auch das Masterstudium angewendet werden.
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