Viadukt von Millau

Die höchsten Brückenpfeiler der Welt

Gleich zwei Superlative darf der Brückenbau von Michel Virlogeux und Norman Foster für sich beanspruchen: längste Schrägseilbrücke der Welt und höchstes Bauwerk Frankreichs. Der Entwurf der Architekten für das Viadukt von Millau über den Fluss Tarn hatte den international ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen. 2.460 Meter wurden mit insgesamt acht Feldern von zweimal 204 Metern und sechsmal 342 Metern überspannt. Die sieben Stahlbetonpfeiler sind zwischen 78 und 245 Meter hoch, tragen den Überbau und die Stahlpylone für die Schrägseilkonstruktionen. Der 32 Meter breite Überbau wurde aus Stahl gefertigt und hat einen trapezförmigen Kastenquerschnitt. Die Pylone ragen nochmals 90 Meter über die Straßenebene in die Höhe. Ziel des Entwurfs war eine möglichst ökonomische Konstruktion: Jede Stütze wird unterhalb der Fahrbahn in zwei dünnere, flexiblere Stützen geteilt.

Gallerie

Gerüste und Schalungen

Die komplexe Stützengeometrie stellte schalungstechnisch hohe Ansprüche: Die Klettergerüste sollten für Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h ausgelegt sein, die Schalungen hohe Betoniergeschwindigkeiten (Frischbetondruck von 100 kN/m²) aushalten. Die Betonoberflächen werden in Sichtbeton mit glatten Oberflächen, scharfkantigen Ecken, mit möglichst wenigen Ankerstellen sowie ohne horizontale Schalhautstöße ausgeführt. Die Herstellung der Hohlpfeiler gliedert sich in drei unterschiedliche Abschnitte: Im ersten Abschnitt verjüngen sich die Pfeiler von 27,00 auf 14,40 Meter. Im zweiten Abschnitt teilt sich der Einzelpfeiler in einen Doppelpfeiler, der sich jeweils ebenfalls nach oben hin verjüngt.

Die eingesetzten Außenschalungen aus Stahl ließen sich mit Hilfe von Selbstklettergerüsten von Takt zu Takt umsetzen. Die Innenschalungen waren als klassische Kranklettersysteme ausgelegt, da in regelmäßigen Abständen aus statisch konstruktiven Gründen Zwischendecken im Inneren der Pfeiler eingezogen wurden. Die Anpassung an die parabelförmige Änderung der Pfeilerquerschnitte erfolgte mit speziellen Ausgleichselementen, mit zusätzlichen Passelementen für jeden Takt und mit dem Einsatz teleskopierbarer Stahlriegel. Mit nur einer Ankerlage im Beton in der zweiten Lage über der Betonierfuge und bei bis zu vier Meter hohen Betonierabschnitten konnte der Aufwand der Schalarbeiten und der anschließenden Schließung der Ankerstellen erheblich reduziert werden.

Bautafel

Architekten: Foster and Partners, London
Projektbeteiligte: Jean Martin (Projektleiter); Eiffage TP, Vélizy Cedex (ausführendes Unternehmen); Peri, Weißenhorn (Schalungen)
Bauherr: Compagnie Eiffage du Viaduc de Millau, Millau
Fertigstellung: Dezember 2004
Standort: 12400 Millau, Frankreich
Bildnachweis: Peri, Weißenhorn; Wikipedia

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