Hochheideturm bei Willingen
Selbstkletterschalung
Genau 241 Stufen muss man erklettern bis man auf der vollständig verglasten Aussichtsplattform des Hochheideturms in 44 Metern Höhe steht und damit 875 Meter über Normalnull. In nur zehn Wochen Bauzeit entstand der achteckige Turm mit der allseitig um 3,55 Meter auskragenden Aussichtsplattform und dem Eingangsbauwerk um den Turmschaft auf dem Ettelsberg bei Willingen. An der Nordwestseite des Stahlbetonbaus ist mit einer Höhe von 42 Metern eine der höchsten künstlichen Kletterwände Europas angebracht.
Gallerie
Gerüste und Schalungen
Die Selbstkletterschalung mit der Abkürzung SCF (für
Self-Climbing-Formwork) ist eine kranunabhängige, ganzheitliche
Selbstkletterschalungseinheit, die nicht zwischen den Schalungs-
und Gerüstkomponenten trennt. An der Außenseite des Turms kamen
acht Selbstkletterkonsolen für insgesamt 122 Meter
Hauptarbeitsbühnenlänge zum Einsatz. Oberhalb der Außenschalung
diente ein aufgesetztes Arbeitsgerüst zum Einbau der Bewehrung
unmittelbar nach dem Betonieren des eingeschalten Taktes.
Nach Fertigstellung des Turmschaftes wurden Gerüste und
Wandschalung entfernt und die SCF-Arbeitsbühnen kletterten um zwei
Takte zurück, um die Arbeitsplattform um 5,00 Meter zu verbreitern
zur Herstellung der auskragenden Aussichtsplattform. Während der
Ausbauarbeiten an Turm und Aussichtskanzel kletterten die
SCF-Bühnen bis oberhalb des Eingangsbereiches zurück, wo sie
demontiert wurden. Beim Zurückklettern wurden die Arbeitsfugen am
Turmschaft von den Plattformen aus farblich gestaltet und die
Kletterwand montiert.
Bautafel
Architekt: Karl Suck, Korbach
Projektbeteiligte: Fissler, Korbach (Rohbau); Hünnebeck, Ratingen (Schalung)
Bauherr: Ettelsberg-Seilbahn, Willingen
Fertigstellung: 2002
Standort: Ettelsberg bei Willingen/Sauerland
Bildnachweis: Hünnebeck, Ratingen; ettelsberg-seilbahn.de; Wikipedia