Recycling und Re-Use von Tonziegeln
Ressource Bauschutt
Bauschutt ist die mit Abstand größte Abfallfraktion in Deutschland. Jährlich fallen hierzulande mehr als 200 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle an. Durch eine konsequente Rückführung in den Wirtschaftskreislauf ließen sich Primärrohstoffe (z. B. Natursteine und Sand) in erheblichem Umfang substituieren. Bislang findet jedoch ein hochwertiges Recycling auf Produktniveau laut Fraunhofer Institut nur für etwa fünf Prozent des Materials statt. Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie dokumentiert in seiner aktuellen Publikation Re-Use und Recycling von Ziegeln, dass Altziegel heutzutage zu den gesuchten Wertstoffen gehören. Zudem wird darin das Potenzial der Wiederverwertung von Produkten aus gebranntem Ton untersucht.
Gallerie
Der Anteil des mineralischen Bauschutts beläuft sich, so die Broschüre der Ziegelindustrie, auf knapp 58,5 Millionen Tonnen jährlich. Darunter befinden sich etwa 10 Millionen Tonnen Abbruchziegel oder ziegelreiche Stoffgemische. Der mengenmäßig größte Anteil an Altziegeln wird zurzeit noch im Straßenbau für gebundene oder ungebundene Deckschichten eingesetzt, da der sortenreine Rückbau oder Abbruch noch nicht im angestrebten Maße erfolgt. Neue Entwicklungen in der Trenn- und Sortiertechnik lassen jedoch die Prognose zu, dass Ziegel zukünftig als sortenreine Gesteinskörnung nahezu vollständig dem Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Insbesondere bei Vegetationssubstraten im Garten- und Landbau, aber auch bei Gründächern ist die hohe Wasserkapazität von Ziegelsplitt bei ausgeglichenem Luftgehalt, Trittfestigkeit und Strukturstabilität von Vorteil.
Über ein großes Potenzial verfügt auch der Einsatz von Recycling-Ziegelgesteinskörnungen für die Produktion von ressourcenschonendem Beton (R-Beton). Durch eine aufbereitete RC-Gesteinskörnung können Zuschlagstoffe wie Kies teilweise substituiert werden. So zeigen Erfahrungen aus der Schweiz, dass der R-Beton geeignet ist, den klassischen Beton im Hausbau zum Teil zu ersetzen. Zudem kann der Brennbruch aus der Ziegelherstellung aufgemahlen und als Magerungsmittel wieder der Rohstoffmischung zugegeben werden. Alternativ kann er auch als Basis für Ziegelsand oder -mehl.
Natürlich kommen die verschiedenen Varianten der Wiederverwendung von Dachziegeln in puncto Nachhaltigkeit nicht an das direkte Ziegelrecycling heran. Dieses hat sich laut Ziegelindustrie bereits in vielen Regionen Deutschlands etablieren können, sodass bei den spezialisierten Aufbereitern eine so starke Nachfrage nach sortenrein geborgenen Altdächern herrscht, dass sie teilweise das Angebot übersteigt.
Wer mehr über Re-Use und Recycling von Tonziegeln erfahren
möchte, dem sei die Broschüre ans Herz gelegt. Auf der Seite des
Verbands kann sie kostenlos heruntergeladen werden. (Siehe
Surftipps)