stadt / land / dach 2022-8

Magazin für Architektur und Raum

Weder als Eigentum noch zur Miete – für viele ist eine Wohnung oder eine Gewerbefläche in der Innenstadt unerschwinglich. Was tun, wenn es keinen angemessenen, bezahlbaren Raum in der Innenstadt gibt? Eine Aufstockung, der Umbau von Dachräumen oder ein Baulückenschluss bieten die Möglichkeit, in dichten Innenstädten neue Wohn-, Arbeits- oder Lernräume zu schaffen. Auf diese Orte schauen die Autorinnen und Autoren der achten Ausgabe von stadt / land / dach – Magazin für Architektur und Raum der Initiative Steildach/Dachkult.

Gallerie

Sechs Bauprojekte wurden für das Heft 08/2022 ausgewählt: ein Kunsthaus, das die Überstände seiner Fachwerknachbarn nachahmt, Wohnhäuser, deren Kubaturen sich an Sonnenstand, Baurecht und Denkmalschutz anpassen, ein lückenfüllendes Hochschulgebäude und ein ehemaliges Gehöft, dessen Dachräume großzügig ausgebaut wurden.

Lückenschluss in Göttingen
Kein „Fremdkörper im mittelalterlich geprägten Umfeld“ sollte das neue Kunsthaus im Göttinger Färberviertel sein. Der von Atelier ST geplante Neubau greift Motive seiner Nachbarn auf, die aus dem 16. und frühen 14. Jahrhundert stammen. Über den herausfordernden Bauplatz, das erstaunliche Raumvolumen und die Fassadengestaltung wird im ersten Beitrag des Hefts geschrieben.

Vorgaben kreativ nutzen
Das Potenzial sogenannter Brachflächen und ungenutzter Bestandsgebäude werde häufig übersehen, wird im Beitrag zum Heftthema bedauert. Bei den vorgestellten vier Projekten seien Auftraggebende und Architekturbüros nicht vor Bestimmungen zu Abstandsflächen, Brand- oder Lärmschutz, städtischen Satzungen und Denkmalschutzvorgaben zurückgeschreckt. Das Haus D von Studio Yonder steht in der Tuttlinger Innenstadt: Grundstücksform, einzuhaltende Abstandsflächen und der Sonnenverlauf gaben dem Einfamilienhaus seine Form. Ausdruck ähnlicher Vorgaben ist das zehn Meter hohe, pyramidenartige Dach eines Wohnhauses, das Barkow Leibinger in einem Berliner Blockinnenhof planten. Das Wirtschaftsgebäude in einem ländlich wirkenden Stadtteil von Ljubljana, das Dekleva Gregorič Architekten zu einem Ferienhaus mit steilem Pultdach umbauen ließen, gab es eigentlich schon. Eine viel größere Baulücke im historisch geprägten Esslingen stand Knoche Architekten zur Verfügung. Hier reihen sich heute die Satteldächer des von ihnen entworfenen Instituts für Versorgungs- und Umwelttechnik der örtlichen Hochschule aneinander.

Nachverdichtung: Dachräume und Freiräume
In der Rubrik Stadtportrait geht es um das Kreativquartier in Berlin-Neukölln und das Architekturbüro Dreigegeneinen. Dass der Um- und Ersatzneubau eines Doppelgehöfts in einem besonderen Teil der Metropole liegt, wird beim ersten Blick auf die Fotostrecke klar: Das Böhmische Dorf mit seiner ländlich wirkenden Bebauung, Gassen und Gärten steht unter Ensembleschutz. Im Text wird erzählt, wie die Architekten den Ort vorfanden und transformierten.

„Wann sprechen wir endlich über soziale Nachverdichtung?“ fragen Katja Knaus und Benedikt Bosch, die Studio Yonder gegründet haben, im letzten Beitrag des Heftes. Sie denken in ihrem Kommentar darüber nach, wie Architektinnen und Architekten mitgestalten, wenn Städte nachverdichtet werden sollen. Und mahnen, öffentliche Freiräume zu schützen – als Orte des Miteinanders.

Themen der Ausgabe 8:

  • Steildach: Mehr als Understatement
  • Heftthema: Wenig Platz, viel Potenzial: Das Steildach im Zwischenraum
  • StadtPortrait: In der Mitte ein Walnussbaum
  • Kommentar: Wann sprechen wir endlich über soziale Nachverdichtung?

Das Magazin für Architektur und Bauen von Dachkult erscheint bis zu dreimal jährlich. Die Ausgabe 8 / September 22 erscheint in Kürze in gedruckter Form und steht schon jetzt hier zum Herunterladen zur Verfügung (siehe Downloads).

Herausgeber/in: Initiative Steildach/Dachkult, Augsburg

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Der Campus der Hochschule Esslingen wurde um ein neues Laborgebäude nach Plänen von Knoche Architekten erweitert.

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Broadbent, Krayenhoff und Georgescu zeigen in ihrer Studie Grafiken wie diese, die die lokal unterschiedliche Wirkung reflektierender Dachoberflächen auf die Lufttemperatur veranschaulichen.

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Welche Rolle spielen Dachoberflächen bei der Aufheizung von Gebäuden und Stadträumen? Wie und mit welchen Mitteln und Effekten lassen sich diese Flächen auch zum Kühlen nutzen? Studien zu Cool Roofs untersuchen das.

stadt / land / dach 2021-3

Die Ausgabe 6 des Magazins Stadt/Land/Dach von der Plattform Dachkult hat Umnutzung zum Thema: Bestehendes nutzen, Baukultur wahren.

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Das Thema Umnutzung steht im Mittelpunkt der sechsten Ausgabe des Magazins für Architektur und Bauen von Dachkult.

stadt / land / dach 2022-8

Lückenschluss – darum geht es in der achten Ausgabe des Magazins für Architektur und Raum von Dachkult.

Studie zum Dachsanierungsbedarf

Verteilung der Dächer nach Baualtersklasse und energetischem Zustand der Dachflächen für Gebäude mit einer bzw. zwei Wohnungen. [Quelle: Statistisches Bundesamt]

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Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) München kommt zu dem Schluss, dass rund 10,5 Mio. Dächer...