Energetische Sanierung von geneigten Dächern

Standarddetails und Empfehlungen

Rund 10,5 Millionen Dächer benötigen in Deutschland laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) eine energetische Sanierung. Demnach sind sie nur schlecht oder überhaupt nicht gedämmt. Die Sanierung dieser Dächer könnte einen wichtigen Beitrag leisten, um das ambitionierte Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2050 über einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu verfügen. Über Vorteile und die verschiedenen technischen Möglichkeiten einer energetischen Steildachsanierung informiert die aktuelle Broschüre des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie Empfehlungen und Standarddetails für die energetische Sanierung von geneigten Dächern.

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Die Kernaussage ist, dass die Dachsanierung nicht nur beträchtliche Energieeinsparungen (bis zu 30%) sondern auch immer eine Wertsteigerung der Immobilie mit sich bringt. Dies ist in der deutlichen Verbesserung der bauphysikalischen Eigenschaften begründet. Ein effizient gedämmtes Dach lässt die Wärme in der kalten Jahreszeit nicht nach außen entweichen, während es in der warmen Jahreszeit dafür sorgt, dass die Hitze draußen bleibt. Außerdem verbessert eine Dachsanierung bei fachgerechter Ausführung den Feuchte- und Schallschutz.

Die Broschüre, die sowohl an Gebäudeenergieberater und Fachhandwerker als auch an private Bauherren gerichtet ist, vergleicht hersteller- und produktneutral insgesamt sieben Sanierungsvarianten des geneigten Daches:

Dabei empfiehlt die Ziegelindustrie die Kombi-Lösung aus Zwischen- und Aufsparrendämmung mit Holzfasern oder Mineralwolle als erste Präferenz zur Erreichung des EnEV-Standards. Hinsichtlich der Kosten liegt laut der Broschüre die Aufsparrenvariante mit PU-Hartschaum vorn. Um die optimale Sanierungsvariante für das jeweilige Projekt zu finden, wird eine vorherige umfassende Analyse durch einen Gebäudeenergieberater empfohlen. Dieser kann das Objekt im Hinblick auf verbaute Materialien, Tragfähigkeitsreserven, Energiebilanz und etwaige Schadensrisiken untersuchen und eine Empfehlung für die richtigen Maßnahmen aussprechen.

Um die Motivation für solche Maßnahmen zu wecken, reichen aber Umweltargumente allein nicht aus. Dementsprechend fordern der Herausgeber die Einrichtung attraktiver Förderprogramme und steuerlicher Anreize. Bei diesen sollten auch Synergieeffekte stärkere Berücksichtigung finden, die sich durch die Kombination verschiedener Effizienzmaßnahmen ergeben, wie zum Beispiel die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage gemeinsam mit einer Dachsanierung. Auf diese Weise könnte man die Investitionsbereitschaft erhöhen und gleichzeitig Planungssicherheit schaffen. Bereits eine Erhöhung der Sanierungsquote im Dachbereich von aktuell 1,3% auf 2,0% würde eine Reduktion der CO2-Emissionen um 94 Millionen Tonnen bis 2050 bewirken – ein großer Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele.

Die Broschüre kann kostenfrei auf der Seite des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie heruntergeladen werden (siehe Surftipps).

Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie, Berlin

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