Quartierszentrum an der Paul-Gerhardt-Allee in München

Schallschutzfenster und Metallfalten

Im Münchner Westen, hinter dem Nymphenburger Schlosspark prägt ein Wohn- und Geschäftsensemble mit vorgelagertem Platz den westlichen Zugang zu einem neuen Wohnquartier. Zwei polygone Türme und ein Riegel fußen auf einem verbindenden Sockel. Alle drei Baukörper sind umhüllt von einer hellen Metallfassade aus geschlossenen und perforierten, festen und beweglichen Elementen, die aus jeder Blickrichtung unterschiedlich wirken. Der höhere Turm bildet eine Art Torhaus zum Quartier, dahinter staffeln sich die beiden anderen Türme räumlich versetzt in die Höhe.

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Münchner Umstrukturierungsprojekt Zentrale Bahnflächen

Das frühere Gewerbegebiet an der Paul-Gerhardt-Allee in Pasing-Obermenzing mit einer Fläche von 33 Hektar gehört zum Umstrukturierungsprojekt der zentralen Bahnflächen, einem der größten Transformationsprojekte im Münchner Stadtgebiet. Mitte der 1990er-Jahre hatte die Deutsche Bahn im Zuge der Privatisierung ihren Container- und Rangierbahnhof an den Stadtrand verlegt. Auf Grundlage von Bebauungsplänen nach mehrstufigen Wettbewerben wird eine Fläche von insgesamt 178 Hektar auf fünf Entwicklungsarealen – Arnulfpark, Hirschgarten, Nymphenburg, Laim, Pasing – für rund 17.200 neue Bewohner*innen und 21.300 Arbeitsplätze plus kulturelle und soziale Einrichtungen sowie Sportanlagen bebaut.

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Entwicklungsgelände Paul-Gerhardt-Allee

Das Münchner Architekturbüro Palais Mai mit Lohrer.Hochrein Landschaftsarchitekten hatten den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb für das Entwicklungsgelände an der Paul-Gerhardt-Allee gewonnen. Einzelne Teilbaugebiete werden im Zuge von elf Realisierungswettbewerben an die Gewinnerbüros vergeben. Auf dem Areal des früheren Gewerbegebietes entstehen 2.400 Wohnungen, eine Grundschule, Kindertageseinrichtungen, ein Quartierszentrum, Läden und – gemäß der Leitlinie des Bahnflächen-Entwicklungskonzeptes „kompakt, grün, urban“ – fast 10 Hektar öffentliche Grünflächen.

Torensemble als westlicher Quartierseingang

Den Sonderwettbewerb für das Wohn- und Geschäftsgebäude mit Quartiersplatz als westlichem Eingang hatten allmannwappner Architekten mit realgrün Landschaftsarchitekten gewonnen. Ihr Entwurf verlegt die Einzelhandelsflächen, Gastronomie und Dienstleistungseinrichtungen in den Sockel des Torensembles, vom Quartiersplatz aus werden die Läden erschlossen. Die Eingänge in die Wohngebäude sind sowohl von der Straßenebene aus zugänglich als auch vom Dach des Sockelbaus, auf das eine halböffentliche Außentreppe vom Platz führt. Pergolen fassen das begrünte Sockeldach, das den Bewohner*innen mit Aufenthalts- und Kinderspielbereichen als Gemeinschaftsterrasse dient.

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Eigentumswohnungen und Münchner Mischung

Das Gros der 2-, 2,5-Zimmer und 3-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 40 und 90 Quadratmetern ist Eigentum; 30 Prozent der Wohnungen sind mit öffentlichen Mitteln gefördert und sollen die „Münchner Mischung“ als Angebot für alle Einkommensschichten gewährleisten. Die meisten kleineren Wohnungen sind nach Osten und Westen ausgerichtet, die größeren in zwei oder auch drei Himmelsrichtungen. Loggien erweitern die Wohnräume zum Außenraum hin.

Veränderliche Fassaden mit vorgehängten Metallelementen

Die durchgängig helle Oberfläche, ein übergeordnetes Fassadenraster und gefaltete Aluminiumpaneele prägen das Erscheinungsbild der Baukörper. Die zu Zackenprofilen gefalteten und perforierten Metallelemente sind zwischen das Betonkonstruktionsraster montiert, die hinterlüftete Aluminiumkonstruktion der Fassade ist mit Mineralwolle gedämmt. In diese halbtransparente Fassade sind Schiebeläden integriert, die ebenfalls aus Aluminium gefertigt sind. Sie lassen sich in über elektrische Tastschalter öffnen und schließen. Die festen und verschiebbaren Elemente bilden einen beweglichen Metallvorhang und ermöglichen Ausblicke bei gleichzeitig eingeschränkten Einblicken ins Innere der Wohnungen.

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Glaselemente als Lärmschutz und thermische Puffer

Die raumhohen Drehkippflügelfenster mit Dreifach-Isolierverglasung sind außen dunkelgrau, innen weiß. Zusammen mit den schallgedämmten Außenluftdurchlässen und schallreduzierenden Balkonverglasungen sorgen für den notwendigen Schallschutz. 13 Loggien, die entlang einer vielbefahrenen Straße einer besonders hohen Lärmbelastung ausgesetzt sind, erhielten flexible Balkonverglasungen, die in geschlossenem Zustand den Schall um bis zu 22 dB reduzieren. Ein schmaler Lüftungsspalt gewährleistet die Frischluftzufuhr bei gleichzeitiger Einhaltung der Schallschutzwerte. Die rahmenlosen Balkonverglasungen lassen sich einfach zur Seite schieben, sind wartungsfrei und leicht vom Innenraum zu reinigen. Zudem wirken sie als thermische Puffer und sparen über den solaren Energieeintrag bis zu 20% des Primärenergiebedarfs.

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Bautafel

Architektur: allmannwappner, München
Projektbeteiligte: realgrün Landschaftsarchitekten, München (Landschaftsplanung); Seidl + Partner Gesamtplanung, Regensburg (Tragwerks- und TGA-Planung); R+R Fuchs, ­München (Fassadentechnik); Solarlux, Melle (Balkonverglasungen SL 25); Feldhaus Fenster + Fassaden, Emsdetten (Fassadenbaufirma); Peter Mutard Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik (Schallschutz); allmannwappner, Team Realisierung: Manfred Sauer (Teamleitung), Katrin Bell, Ulrike Fuchs, Christopher Hazard, Torsten Salzmann (Projektleitung), Zajnab Ali, Sabrina Bergmann, Viktoria Blum, Markus Böhm, Flo Burkhard, Kevin Chen, Marcela Doležalová, Alexandra Dürrhammer, Alan Dzhibilov, Kristina Ehrminger, Marcel Fuckel, Jenny Fung, Diego Gnoato, Eugenia Gross, Nicole Hansmeier, Henrike Jahns, Nino Jakovljević, Katja Jantzen, Juliane Klein, Simon Kochhan, Simon Köppl, Maurizio Maggi, Claudia Mehlert, Gregory Nuñez Fructuoso, Philipp Pott, Rebecca Pröbster, Marta Prokop, Manuel Riavez, Emanuel Schöbe, Pavel Shcherbakov, Kathleen Streifeneder, Edita Strejčková, Patrik Uchal, Elisabeth Willeitner, Michael Wondré, Rouven Würfel / allmannwappner, Team Wettbewerb: Prof. Carola Dietrich, Alexandra Wagner, Pavel Shcherbakov
Bauherr*in: Münchenbau Bauträger, München
Fertigstellung: 2021
Standort: Paul-Gerhardt-Allee 14, Hermine-von-Parish-Straße 11, 81245 München
Bilrfnachweis: Brigida González, Stuttgart / Kim Fohmann, München / allmannwappner, München / Solarlux, Melle

Baunetz Architekt*innen

Fachwissen zum Thema

Der Aufenthalt auf einem Balkon ist im Sommer angenehm und luftig, doch sobald es draußen kühler und windiger wird, bleibt dieser Freisitz meistens ungenutzt. Ein Schutz vor Wind, Niederschlägen, Kälte und Schnee kann durch eine Verglasung erfolgen.

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Das physiologische Wohlbefinden der Menschen hängt dabei stark von der Qualität der Luft ab (im Bild: Lüftung über gläserne Schiebe-Elemente).

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Lüftung, Luftwechsel, Luftzirkulation

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Raumhohe Glaselemente und schmale Aluminiumrahmen sind die charatkeristischen Merkmale des Schiebefensters Cero von Solarlux.

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Die 125 Wohnungen einschließlich der weiteren Nutzungen verteilen sich auf ein Ensemble aus drei Gebäuden entlang der Aubinger Allee.

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