Pfarrkirche in Herbrechtingen

Fugenloser, weißer Betonboden

Einen modernen Kontrast zum historischen Klosterensemble Herbrechtingen, das bereits im Jahr 774 urkundlich erwähnt wurde, bildet die benachbarte Pfarrkirche St. Bonifatius aus den 1960er Jahren. Ihr quaderförmiges Kirchenschiff ist an den Längsseiten gegliedert durch schmal eingefasste Fensterbänder innerhalb eines vertikalen Rasters. Die hoch aufragende Kirchturmspitze im Westen führt das Fensterthema mit den schmalen Rahmen fort. 

Gallerie

Mitte der 1990er Jahre gab es auf Grund kleinerer und größerer Baumängel erste Überlegungen zur umfassenden Renovierung der Kirche. Neben der Behebung von baulichen Mängeln wuchs dabei auch der Wunsch nach einer lithurgischen und künstlerischen Neugestaltung des Kirchenraums. Schließlich wurde als Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahr 2002 das Stuttgarter Architekturbüro C 18 für einen Umbau beauftragt. Die bildhauerische Neugestaltung des Altarraums übernahm der Furtwanger Künstler Wolfgang Eckert.

Das Ergebnis bietet nicht nur der katholischen Gemeinde funktional neue Perspektiven, sondern zeigt auch architektonische Relevanz. Außen wirkt die Kirche mit ihren klaren Flächen sachlich und kühl, im Inneren hingegen gehen weiße Bauteile und Mobiliar fließend ineinander über und sorgen für sakrale Stimmung.

Boden
Für den Boden im Innern des Kirchenraums wählten die Architekten ein Beton-Fußbodensystem mit terrazzoähnlicher Optik. Aufgrund der Betoneigenschaften ist der Belag hoch belastbar und eröffnet mit seinen Anleihen bei der Terrazzo-Technologie zudem eine Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten. Auf eine Beschichtung oder Versiegelung der Oberfläche konnte verzichtet werden.

Die Betonrezeptur richtet sich nach den Wünschen des Auftraggebers. In diesem Fall bildet ein Weißzement die oberste Schicht, denn so ist für den Farbton ein stets reproduzierbarer Standard sichergestellt. Der Weißzement kam in Verbindung mit einer weißen Gesteinskörnung (Carrara Sand und Carrara Splitt mit einem Größtkorn bis 4 mm) zum Einsatz. Der so entstandene, fugenlos weiße und barrierefreie Bodenbelag sorgt für hohen Gehkomfort und verleiht dem Kirchenraum im Zusammenspiel mit einer neuen, raumbildenden Wandschale, den glatt verputzten und weiß gestrichenen Wänden sowie der homogenen weißen Decke auch eine ungewöhnlich helle und weite Wirkung.

Die Architekten erzielten bewusst die „Immaterialisierung“ des Raums und wählten für die Altarinsel im Kontrast dazu einen Boden in zementgrau. Dieser unterstreicht die zentrale Rolle des Altars als Zentrum der Gemeinde, um den herum sich die weiß lackierten Kirchenbänke konzentrisch formieren. Insgesamt gelang es den Planern damit, Bestehendes aufzugreifen und dennoch ihre Vision eines modernen Kirchenraums umzusetzen.

Bautafel

Architekt: C 18 Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Wolfgang Ecker, Furtwangen (Bildhauer Altarraum); Dyckerhoff, Wiesbaden (Herstellung weißer Beton); R. Bayer Betonsteinwerk, Blaubeuren (Fußbodensystem)
Bauherr: Katholische Kirchengemeinde Herbrechtingen Diözese Rottenburg, Stuttgart
Ort: Herbrechtingen, Taubenweg
Fertigstellung: 2007
Bildnachweis: Dyckerhoff, Wiesbaden

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