Atelier in Sapporo

Zwei Nutzungen, ein Raum, ein Boden

Den Ansprüchen eines Malers und eines Flamenco-Tänzers gleichermaßen gerecht wird das Atelier, das der japanische Architekt Jun Igarashi für seine Auftraggeber geschaffen hat. Das kleine Gebäude befindet sich in der Stadt Sapporo auf der Insel Hokkaido. Es umschließt einen 30 m² großen Raum, dessen Grundriss der Form eines Tropfens ähnelt. Daran sind fünf Boxen für die Nebenfunktionen wie Küche, Bad, Lager und Ruhebereich angedockt, die sich jeweils hinter einer Tür verbergen. An der schmalsten Stelle befindet sich der Eingang. Er liegt etwas nach innen versetzt auf der Nordseite des Hauses, sodass ein geschützter Übergang zwischen außen und innen entsteht.

Gallerie

Oberhalb der zweiflügeligen Eingangstür sitzt das einzige Fenster des Atelierraumes. Zusammen mit der verglasten Tür sorgt es für den gewünschten indirekten Lichteinfall. Reicht dieser nicht aus, kann er durch eine weitere natürliche Lichtquelle ergänzt werden: den Lighting Room. Bei ihm handelt es sich um eine der fünf Boxen, die – nach Süden ausgerichtet und komplett mit Aluminium ausgeschlagen – eine Regulierung des einfallenden Lichtes durch Öffnen und Schließen der Tür zum Atelierraum ermöglichen. Dieser wirkt durch die Krümmung wie ein Auditorium. Bei Aufführungen des Tänzers bietet er Platz für 30 Stühle und ebenso viele Zuschauer. Der Maler stellt seine Staffelei am liebsten in der Mitte des Raumes auf.

Die Gestaltung des Ateliers ist minimal: Die Wandflächen sind weiß verputzt, der Boden ist estrichgrau. An der Decke blieben die Holzbalken der Rahmenkonstruktion unverhüllt. Alle Türen – außer der Eingangstür – sind einflügelig und ebenfalls aus Holz gefertigt. Insgesamt gibt es sechs davon, fünf erschließen die Nebenräume, eine dient als zweiter Zugang. Einziges zusätzliches Element ist ein großer Spiegel an der Westseite des Gebäudes.

Boden
Die Anforderungen der Nutzer an den Boden waren hoch. Der Maler wünschte sich einen leicht zu reinigenden Belag, auf dem vor allem Farbspritzer und Terpentin keine Rückstände hinterlassen. Für den Flamenco-Tänzer sollte der Boden vor allem hart und hoch strapazierfähig sein. Denn die hölzernen Absätze seiner Schuhe, mit denen er den Rhythmus angibt, sind mit Nägeln beschlagen.

All dies erfüllt der unmittelbar genutzte Estrich, für den sich der Architekt entschied. Außerdem weist er eine hohe Stand-, Verschleiß- und Abriebfestigkeit auf. Zum Einsatz kam ein zementgebundener Estrich, 150 mm dick, der auf einer 50 mm dicken Dämmschicht schwimmend eingebracht wurde. Seine Oberfläche wurde lediglich mit einer Stahlkelle geglättet und nicht geschliffen und weist deshalb Unregelmäßigkeiten auf. Anschließend wurde ein Klarlack aufgetragen, der den Boden versiegelt und ihm eine changierende Oberfläche verleiht.

Bautafel

Architekten: Jun Igarashi Architects, Saroma
Projektbeteiligte: Daisuke Hasegawa & Partners, Tokio (Statik); Akasaka Kenchiku, Tanakamachi (Konstruktion)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2010
Standort: Sapporo
Bildnachweis: Nacasa & Partners, Tokio

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