Zentraler Platz in Täby
Sechs Themenfelder mit differenzierten Böden
Eine Million neue Wohnungen ließ die schwedische Regierung im Zuge eines Wohnungsbauprogramms zwischen 1965 und 1975 errichten, viele davon in der schwedischen Kleinstadt Täby nordöstlich von Stockholm. In diesen Jahren entstand hier, neben weiteren Geschosswohnungsbauten, mit Storstugan der längste des Landes. Einen weiteren Superlativ der Gemeinde bildet Täby Centrum, Schwedens zweitgrößtes Einkaufszentrum. Ein echter Mittelpunkt fehlte der Stadt jedoch, auch in Ermangelung einer gewachsenen Struktur. Deshalb wurde 2014 ein offener Wettbewerb ausgeschrieben und der Parkplatz vor dem Einkaufszentrum dafür vorgesehen – hier sollte das Stadtzentrum entstehen, um das öffentliche Leben anzukurbeln.
Gallerie
Als Sieger aus dem Wettbewerb gingen Polyform Architekten aus Kopenhagen hervor. Mit Täby Torg schufen sie einen attraktiven öffentlichen Aufenthaltsort mit Raum für Veranstaltungen. Der 10.000 Quadratmeter große rechteckige Platz zwischen Einkaufszentrum und einem Wohnblock ist als „Raum für Möglichkeiten“ in sechs unterschiedlich große Felder aufgeteilt: Ein „Sitzplatz“ im Nordwesten lädt zum Verweilen ein, auf dem „Marktplatz“ finden Wochen- und Flohmärkte statt, der „Theaterplatz“ wird für Aufführungen und Konzerte genutzt, auf dem „Lichtplatz“ sorgt akzentuierte Beleuchtung für die richtige Stimmung am Abend, der orangefarbene „Spielplatz“ im Südosten und ein „Springbrunnenplatz“ machen das Areal zu einer riesigen Spielfläche. Drei Pavillons an der südwestlichen Straßenseite beinhalten kleine Läden oder Cafés. Bäume flankieren die Längsseiten, entlang der Straße sind Laternenmasten aufgereiht, deren Basis als Sitzmöbel oder Fahrradständer ausgeformt ist.
Boden
Die lang gestreckte Fläche von Täby Torg ist
überwiegend mit weißen, unterschiedlich großen Betonplatten belegt.
Der helle Plattenbelag wiederum ist durch spezielle Oberflächen für
die sechs Themenbereiche gegliedert. Als Fallschutz besteht der
orangerote Boden des Spielplatzes aus EPDM-Granulat. Die
kräftige Farbgebung und eine künstliche Topografie mit Erhebungen
und Mulden verleihen ihm starke Präsenz. Wie zufällig angeordnete
Metallröhren fungieren als Tunnel und Rutschen, mit EPDM-Granulat
beschichtete Poller dienen zum Sitzen, Klettern und Hüpfen. Ein
Streifen mit weißen Betonplatten trennt die Spielfläche von einer
Sitzbank aus grauem Naturstein. Die Ränder der Spielfläche sind an
drei Seiten aufgrund des Gefälles zum benachbarten Pavillon
ebenfalls als Sitzfläche nutzbar, sodass Eltern die Kinder auf dem
Spielplatz und dem Springbrunnenplatz immer im Blickfeld haben.
Der Springbrunnenplatz nimmt das große mittlere Feld ein: Er ist in regelmäßige Streifen gegliedert, der weiße Betonboden von dunklen Metallgitterrosten unterbrochen. Darunter befinden sich die Zuleitungen und Kanäle für 120 Fontänen, die synchron geschaltet werden können. Es folgt eine Fläche aus grauem Naturstein, die zum größten Abschnitt überleitet, dem sogenannten Lichtfeld. Hier sind in die hellgrauen Streifen aus Naturstein Bodenspots integriert. Sie folgen einem Raster und erhellen den Platz am Abend. Mit mehr als 500 unterschiedlichen Lichtquellen in Form von Laternen und Bodenspots können unterschiedliche Lichtstimmungen generiert werden, die den Platz nicht nur nachts, sondern auch an dunklen Wintertagen zum zentralen Aufenthaltsort machen.
Bautafel
Architekten: Polyform Arkitekter, Kopenhagen
Projektbeteiligte: Grontmij, Malmö; ÅF Lighting, Stockholm; Sydark Konstruera, Malmö; Tyréns, Stockholm; Anleka, Landskrona; Kåwe Konstruktioner, Löddeköpinge
Bauherr: Gemeinde Täby, Schweden
Fertigstellung: 2015
Standort: Täby Centrum, Schweden
Bildnachweis: Åke E:son Lindman, Bromma; Wichmann + Bendtsen Photography, Kopenhagen
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