Wärmeschutz bei Fußböden

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Die Temperatur im Fußbodenbereich beeinflusst aufgrund des Dauerkontaktes maßgeblich die Behaglichkeit der Menschen in einem Raum. Voraussetzung für die Behaglichkeit ist eine Lufttemperatur von 20°C bei gleichzeitiger Bodenoberflächentemperatur zwischen 20° und 25°C. Die ideale Bodentemperatur wird von vielen Experten sogar mit 24°C beim Betreten mit Schuhen angegeben; ohne Schuhe mit 27° bis 29°C. Um diese Temperaturen herzustellen bzw. beizubehalten ist neben der Heizung (besonders Fußbodenheizungen sind hier geeignet) eine ausreichend bemessene Wärmedämmung der Fußbodenkonstruktion gegenüber Kalträumen bzw. dem Untergrund notwendig. Außerdem können mit diesem baulichen Wärmeschutz Energie eingespart und Bauschäden vermieden werden.

Die Dämmung kann auf der kalten oder der warmen Seite des Bodens angebracht werden, es empfiehlt sich die kalte Seite. Ausführungsvarianten:

  • Dämmung unter der Bodenplatte (kalte Seite)
    Die Verlegung der Dämmung unter der Bodenplatte erfolgt auf einem tragfähigen und ebenen Untergrund (z.B. Sauberkeitsschicht oder Magerbeton). Die wasser- und druckbeständige Dämmung (Perimeterdämmung) wird einlagig darauf verlegt, da bei mehrlagiger Verarbeitung Wasseransammlungen zwischen den Platten zu Wärmeverlusten führen können. Als Dämmung eignen sich extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS ) oder Schaumglas. Beim Betonieren der Bodenplatte verhindert eine auf der Dämmung ausgelegte PE-Trennfolie das Eindringen von Zementmilch. Wärmebrücken im Bereich der Fundamente lassen sich weitgehend minimieren, indem man die Fundamente beidseitig vertikal dämmt.
  • Dämmung auf der Bodenplatte (warme Seite)
    Bei der oberseitigen Dämmung bringt man auf der Bodenplatte zunächst eine Feuchtesperre auf. Anschließend wird eine druckfeste Dämmung, wie z.B. expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS), verlegt und anschließend der Fußbodenaufbau. Um die hier entstandene Wärmebrücke zur Außenwand zu minimieren, ist die außenseitig aufgehende Außenwand bis zur Unterkante des Fundaments mit einer Perimeterdämmung zu versehen.
Für die Bodendämmung des nicht ausgebauten Dachgeschosses gibt es inzwischen viele verschiedene Systeme, die eine schnelle und kostengünstige Verlegung auf der Decke ermöglichen. Kommt diese Art der Dämmung nicht infrage, kann auch zulasten der Geschosshöhe eine Dämmung in eine abgehängte Decke oder in die Deckenkonstruktion (Holzbalkendecke) integriert werden. Bei allen Lösungen auf der warmen Seite des Bauteils müssen besonders die Wärmebrücken berücksichtigt werden, denn hier kann es leicht zu bauphysikalischen Schäden kommen.

Bereits geringe Dämmstoffdicken reduzieren den Wärmeverlust. Ausgedrückt wird der Wärmeschutz bzw. der Wärmeverlust von Bauteilen durch den Wärmedurchlasswiderstand (R, Einheit ist m²K/W) und den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert, Einheit ist W/(m²K). Ein kleiner U-Wert führt zu geringerem Wärmeverlust in der Heizzeit, denn die Wärme bleibt im Gebäude. Auch im Sommer wirkt er sich positiv aus, denn die Wärme bleibt draußen.

Der Wärmeverlust erdberührter Bauteile wird gemäß DIN EN ISO 13370 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Wärmeübertragung über das Erdreich – Berechnungsverfahren berechnet. Der U-Wert kann auch in einem vereinfachten Verfahren nach DIN 4108-2 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz ermittelt werden. Die EnEV 2014 schreibt einen U-Wert der Bodenplatte im Neubau von < 0,35 W/(m²K) vor. Im Altbau liegt der Wert für die Bodenplatte bei < 0,30 W/(m²K).

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